Di, 01.04.2014 , 11:46 Uhr

Oberpfälzer Wirtschaft betont Bedeutung Europas für die regionalen Unternehmen

„Europa ist ein Erfolgsfaktor für die oberpfälzische Wirtschaft.“ Darüber waren sich Stephan K. Fischer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der vbw Bezirksgruppe Oberpfalz und Geschäftsführer der Fischer Licht & Metall GmbH & Co. KG in Mühlhausen, Cornelia Horsch, Mitglied der Geschäftsführung bei der Horsch Maschinen GmbH in Schwandorf und Dr. Dr. Thomas Eck, Geschäftsführer Constantia Hueck Folien in Pirk, bei einem Pressegespräch von bayme vbm und vbw in Regensburg einig.

Fischer betonte die Bedeutung des EU-Binnenmarktes und der Währungsunion für Bayern: „Hierdurch konnte Bayern seine Exporte in den letzten 20 Jahren mehr als verdreifachen. Ohne den Euro hätten wir zudem ein niedrigeres Wachstum und Beschäftigungsniveau im Freistaat.“ Laut Fischer ist Europa darüber hinaus ein wichtiger Investitionsstandort für die Unternehmen: „In der Oberpfalz haben neun Prozent aller Industriebetriebe in den letzten zwei Jahren Direktinvestitionen in Westeuropa sowie 36 Prozent in Mittel- und Osteuropa (MOE) getätigt. Insgesamt sind die MOE-Staaten seit der EU-Osterweiterung vor zehn Jahren zu wichtigen Handelspartnern für die Wirtschaft in Bayern, vor allem für die Grenzregionen wie die Oberpfalz, geworden.“

Cornelia Horsch erklärte, dass Europa für ihr Unternehmen Horsch der Hauptmarkt ist: „Deutschland mit eingerechnet, kommt ein Großteil unseres Umsatzes immer noch aus Europa, auch wenn sich andere Exportmärkte sehr gut entwickeln. Länder wie Deutschland, Frankreich, England, Polen, Tschechien, Dänemark oder Ungarn sind unsere Stammmärkte. Auf diese Länder können wir uns auch in der Regel verlassen, wenn in einem anderen Land einmal die Lage nicht optimal ist. Das zeigt uns, wie wichtig die Entscheidung ist, zwar in neue Märkte zu investieren, aber eben soviel Energie in unsere etablierten Länder zu investieren. International betrachtet herrscht in Europa eine große politische Stabilität und in Ländern, die den Euro als Währung haben, auch eine Währungsstabilität. Rückblickend in der Vergangenheit hat Horsch immer wieder beim Export große Probleme mit den Wechselkursen gehabt, als es den Euro noch nicht gab und damit auch Geld ‚verloren‘. Heute erlebt die Nahrungsmittelproduktion weltweit einen Boom, wir leisten hier in unserem Agrarsegment einen Anteil daran, professionelle Landwirte mit modernsten Maschinen zu versorgen. Diese Höchstleistung wäre jedoch nicht ohne neues Personal möglich. Der Firmenslogan ‚Landwirtschaft aus Leidenschaft‘ ist hier auch Lebensgefühl bei allen Mitarbeitern im In- und Ausland, deren Anzahl inzwischen auf rund 1.100 Personen in Deutschland und im europäischen Ausland gewachsen ist.“

Dr. Dr. Eck: „Für die Firma Constantia Hueck Folien als Mitglied der international tätigen Constantia Flexibles ist der zentral-europäische Markt mit einem Umsatzanteil von fast 90 Prozent von besonderer Bedeutung. Dies betrifft nicht nur das eigentliche Kerngeschäft, sondern auch den Arbeitsmarkt und die Investitionsförderungen. Kritisch sehen wir die Entwicklung einschlägiger europäischer Rechtsvorschriften zum Beispiel zu den Themen Energie und Emissionen (EZG) sowie lebensmittelrechtliche Vorschriften, die unsere Wettbewerbsfähigkeit vor allem gegenüber osteuropäischen aber auch asiatischen Mitbewerbern, die zunehmend in unsere angestammten Märkte liefern, negativ beeinflussen.“

Mit Sorge blickt Fischer auf die zunehmende De-Industrialisierung in Europa: „Der damit verbundene Verlust von Beschaffungs-, Absatz- und Kooperationsmöglichkeiten wiegt schwer. Europa braucht deshalb eine Re-Industrialisierung. Wichtige industriepolitische Handlungsfelder sind für die Unternehmen die Förderung von kleinen- und mittelständischen Unternehmen, der Abbau von bürokratischen Hürden sowie die Sicherung der Energie- sowie Rohstoffversorgung.“

 

pm

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