Regensburgs Oberbürgermeister Hans Schaidinger muss gehen. Am 30.April endet sein Job. Aus Altergründen darf der CSU-Politiker nicht ein weiteres Mal bei der Wahl antreten. Nach 18 Jahren war er gestern Abend im Regensburger Presseclub zum letzten Mal als amtierender Oberbürgermeister zu Gast. Humorvolle Antworten, berührende Worte, nachdenkliche Momente und deutliche Kritik gab es.
Eine richtige Bilanz wollte er noch nicht ziehen, zum Bilanzziehen habe er noch keine Zeit gehabt.
Erfolge gab es viele
Sein Erfolgsrezept: Er habe wenig Fehler gemacht und manchmal hatte er auch einfach Glück, so Schaidinger
Manchmal habe er aber auch zuviel gewollt, zum Beispiel Ende der 1990er-Jahre, als er den Donaumarkt als Standort für ein Kongresszentrum mit allen Mitteln durchsetzten wollte.
Es gab auch mal Tränen
Ein einziges Mal habe er in seine Amtszeit geweint, beim Abschiedskonzert des Heeresmusikkorps 2008.
Kritik an Seehofers Energiepolitik
Schaidinger kritisierte aber auch Horst Seehofer für die Forderung nach einem Stromtrassen-Moratorium «Ein Moratorium ist die Feigheit, gleich zu sagen, was zu tun ist»
Unpopuläres, aber Richtiges werde in der Politik immer häufiger vermieden. Wer es mit der Energiewende ernst meine, müsse klare politische Standpunkte vertreten und sie dann auch durchsetzen, betonte Schaidinger,
Kritik an Schlegls Tunnelvorschlag
Auch für CSU-OB-Kandidat Schlegl hatte Schaidinger Kritik im Gepäck. „Die Altstadt ist für die Regensburger der Identifikationspunkt. Die Fahrt mit dem ÖPNV durch diese darf man ihnen nicht nehmen“, sagte er.
Fehlentscheidung Bayern LB
„Ich habe an einer Fehlentscheidung mitgewirkt!“, räumte Schaidinger in Sachen BayernLB ein „Ich war dabei, ich war mitverantwortlich, ich habe an einer Fehlentscheidung mitgewirkt.“
Und die Zukunft?
Schaidinger ließ offen, was er nach dem Ende seiner Amtszeit machen werde. Er werde aber mit Sicherheit nicht mehr in die Politik gehen.
Mehr zum Auftritt Schaidingers im Presseclub sehen sie heute ab 18 Uhr bei TVA
7.2.2014/CB