Regensburgs Oberbürgermeister Hans Schaidinger (CSU) hat gestern Abend bei seinem jährlichen Besuch im Presseclub Regensburg klare Worte gefunden. Vor allem für seine eigene Partei und deren Kandidaten-Casting in Sachen Oberbürgermeister gab es reichlich Kritik. Einmal mehr hat Schaidinger Partei für seinen Wunschkandidaten Christian Schlegl ergriffen. Er sei die aussichtsreichste und fähigste Option der CSU. Für den Favoriten des CSU-Kreisvorsitzenden Armin Gugau, Jürgen Linhart, findet Schaidinger alles andere als lobende Worte. Vielmehr forderte er die anwesenden Journalisten auf eigene Recherchen zu betreiben, dann würde man in Sachen Linhart und seine Vergangenheit in Cham und Furth im Wald fündig werden, so der Oberbürgermeister. Detailliertere Auskünfte wollte Schaidinger auch auf mehrfache Nachfrage nicht geben.
Gleiches gilt auch für seine berufliche Zukunft nach dem Ende seiner Tätigkeit als Oberbürgermeister am 30.04.2014. Angebote gebe es, er werde sich alles in Ruhe überlegen. Wichtig sei ihm aber schon ein bisschen mehr Freizeit, die anstrengende Arbeit der vergangenen Jahre habe auch bei ihm Spuren hinterlassen. Inwieweit er sich politisch engagieren werde, und bei welcher Partei, das ließ Schaidinger völlig offen.
Ausgeschlossen hat der 63-jährige aber, dass er nach seinem OB-Abgang Memoiren veröffentlichen würde, schließlich könne und wolle er nicht aus dem Nähkästchen plaudern, und so wären viele Ereignisse der vergangenen Jahre sicher nicht spannend genug für ein Buch.
Das Phänomen der „lame duck“, mit dem die Amerikaner ihre Präsidenten auf der Zielgeraden ihren letzten Amtszeit beschreiben, wird bei Schaidinger sicher nicht eintreten. Sein Ziel sei es, bis zum 30.04.2014 jede Vorlage, die er im Stadtrat einbringt auch durchzubringen, sprich jede Abstimmung zu gewinnen. Mit voller Kraft werde er weiter für die Stadt arbeiten, damit es ihr auch weiter so gut gehe wie heute. Viele seiner Kollegen würden ihn beneiden. Regensburg stehe finanziell so gut da, so Schaidinger, dass er gar nicht gewusst habe wohin mit dem Geld, und so habe er begonnen Schulden abzubauen.
Die Grundlagen für die gute Zukunft der Stadt sind geschaffen, so der Oberbürgermeister. So wolle er sich dann nach seiner Amtszeit auch an ein sich selbst gestecktes Ziel halten: „Wenn man nichts mehr zu sagen hat, dann soll man auch mal den Mund halten.“
Mehr vom Auftritt des Regensburger Oberbürgermeisters im Presseclub Regensburg sehen Sie heute Abend ab 18 Uhr im TVA Journal.
08.02.2013 – mg