Mi., 11.11.2015 , 16:28 Uhr

Notbremse gezogen: 25 Personen verlassen Sonderzug für Asylbewerber

Am Mittwochnachmittag (11. November) zog ein Reisender in einem Sonderzug von Passau nach Düsseldorf zwischen Regensburg und Nürnberg die Notbremse. Den plötzlichen Halt nutzte eine größere Personengruppe zum Verlassen des Zuges.

In dem Sonderzug befanden sich etwa 700 Asylbewerber, die über Passau eingereist waren und deren Ziel Aufnahmeeinrichtungen im Raum Düsseldorf waren. Im Bereich Laaber zog eine bisher unbekannte Person die Notbremse und etwa 25 Personen nutzten den Halt zum Verlassen des Zuges. In mehreren Gruppen machten sich die Asylsuchenden zu Fuß auf den Weg in Richtung Laaber, Endorf und Ried.

Der Notfallmanager der Bahn ließ die Strecke vorsorglich für den Bahnverkehr sperren. Zwei Streifen der Bundespolizei Regensburg und mehrere Streifen der örtlich zuständigen PI Nittendorf sowie der umliegenden Inspektionen der Landespolizei fahndeten gemeinsam nach den abgängigen Personen. Gleichzeitig überwachte ein Hubschrauber der Landespolizei die Bahnstrecke, so dass um 13:17 Uhr die Streckensperrung aufgehoben werden konnte. Ein Fahren auf Sicht für die Lokführer blieb aber weiterhin angeordnet.

Bis 13:30 Uhr konnten insgesamt 22 Personen, darunter 19 Erwachsene und 3 Kinder bzw. Jugendliche, im Bereich Laaber und Umgebung durch die eingesetzten Streifen aufgefunden und zur PI Nittendorf verbracht werden. Von dort wurde der Weitertransport zur einer Erstaufnahmeeinrichtung nach Regensburg organisiert.

Ein erster Hinweis, wonach eine Auseinandersetzung im Zug zwischen zwei Gruppierungen zum Betätigen der Notbremse geführt hat, konnte bereits ausgeschlossen werden. Dies hat die Befragung eines Geschädigten und eines Zeugen durch die Bundespolizei ergeben.

Einen weiteren Hinweis eines Anwohners überprüfen Bundes- und Landespolizei derzeit noch. Mehrere Personen, bei denen es sich um Migranten handeln könnte, sollen im Bereich Ried in zwei Fahrzeuge gestiegen und anschließend in Richtung Autobahn davongefahren sein.

Weiter ermittelt die Bundespolizei wegen Körperverletzung und Missbrauch von Notrufeinrichtungen.

PM/MF

Das könnte Dich auch interessieren

20.12.2025 Regensburg: Weihnachtsverkehr wird zur Geduldsprobe Auf der A3 bei Regensburg kam es zum Start der Weihnachtsferien zu zwölf Unfällen. Acht Menschen wurden verletzt, der Schaden liegt bei rund 168.000 Euro. 19.12.2025 Nach Unfallflucht in Riekofen: Tatverdächtige gesteht Nach 15 Monaten intensiver Suche hat die Polizei einen Erfolg in den Ermittlungen zur tödlichen Fahrerflucht in Riekofen vermeldet. Eine Tatverdächtige wurde gefasst - und sie hat bereits gestanden. Weitere Informationen gibt die Polizei gerade in einer Pressekonferenz bekannt. 18.12.2025 Regensburg: 60-jährige Heike Hofmockel vermisst Die 60-jährige Heike Hofmockel aus Regensburg wird seit Dienstagmorgen vermisst. Sie startete mit ihrem roten Fiat Panda zur Arbeit, kam dort jedoch nie an. Die Polizei bittet dringend um Hinweise. 17.12.2025 Wenzenbach: Verdacht auf Giftköder im Wald – Polizei warnt Hundebesitzer Hat es jemand auf Hunde im Raum Wenzenbach abgesehen?