Di, 28.07.2015 , 08:42 Uhr

Niederbayern: Rekordzahlen bei eingeschleusten Flüchtlingen

Die Anzahl der „Schleusungen“ ins Bundesgebiet setzt sich unvermindert fort. Allein von Freitag, 24.07.15, 22.25 Uhr bis Sonntag, 26.07.15, 04.50 Uhr wurden in Niederbayern sechs Schleuser in Zusammenhang mit Großschleusungen (mehr als 15 Migranten) vorläufig festgenommen und nach Vorführung beim Haftrichter inhaftiert. Die Anzahl der dazugehörigen geschleusten Personen beträgt 182. Nicht anders zeigt sich die Lage an Wochentagen. Eine 7-Tages-Statistik zeigt sehr deutlich, wie die Beamten der Landespolizei neben ihrer originären Arbeit in diesem Deliktsfeld zusätzlich belastet werden. Eine Entspannung der Situation ist nach wie vor nicht in Sicht.

Das Lagebild für die 30. Kalenderwoche belegt, dass der Zustrom von illegalen Migranten keinesfalls nachlässt. Auch die „Arbeit“ der Schleuser boomt nach wie vor.

Von Montag, 20.07.15 bis Sonntag, 26.07.15 wurden seitens der Beamten des Polizeipräsidiums Niederbayern insgesamt 2216 Flüchtlinge, vordergründig im Grenzraum, festgestellt und davon 795 endsachbearbeitet. Die restlichen aufgegriffenen Personen wurden zuständiger Weise den Beamten der Bundespolizei zur weiteren Bearbeitung überstellt.

Bei der Schleuserkriminalität können in diesem Zeitraum nachfolgende Zahlen vermeldet werden: 56 Beschuldigte wurden vorläufig festgenommen und nach Vorführung bei einem Haftrichter auf Antrag der Staatsanwaltschaft in verschiedenen bayerischen Justizvollzugsanstalten inhaftiert. 37 Vorgänge wurden in diesem Zusammenhang durch die Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Niederbayern sachbearbeitet, der Rest durch die Bundespolizei.

Bei den geschleusten Flüchtlingen handelte es sich hauptsächlich um Iraker, Afghanen, Pakistani und Syrer. Darunter auch eine stattliche Anzahl an Frauen, Kindern bzw. Jugendlichen, aber auch vereinzelt Säuglinge.
Häufig hatten die auf engsten Raum auf den Ladeflächen der Kleintransporter transportierten Personen bei zum Teil tropischen Temperaturen weder Essen noch Trinken bei sich.

Die Schleuser stammen überwiegend aus Rumänien, Ungarn und Bulgarien.

Die Geschleusten werden nach Registrierung dem Asylverfahren zugeführt und in die Erstaufnahmeeinrichtung Deggendorf überstellt.

Zusammen mit den Feststellungen der Bundespolizei können nachfolgende Zahlen im Zeitraum 30. KW berichtet werden: 3922 Illegale Aufgriffe (Rekordzahl am Samstag mit 699 Personen) und 79 Aufgriffe von Schleusern (Rekordzahl am Mittwoch mit 18 Festgenommenen).

Bei aller polizeilicher „Manpower“, die diese Thematik erfordert, hat für das Polizeipräsidium Niederbayern nach wie vor die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im gesamten Regierungsbezirk oberste Priorität.

Niederbayerns Polizeipräsident Josef Rückl hat sich bereits mehrere Male vor Ort ein Bild von der Lage im Grenzbereich bei Passau gemacht. Er möchte sich ausdrücklich nochmals bei allen Kolleginnen und Kollegen für deren unermüdlichen Einsatz, nicht nur rund um das Migrationsgeschehen, bedanken.

PM/MF

Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

30.04.2024 Schwandorf/Lindenlohe: Autofahrer stirbt bei Unfall Am Montagmorgen ist ein Autofahrer bei Lindenlohe bei einem Unfall ums Leben gekommen. Die Polizei geht von überhöhter Geschwindigkeit als Unfallursache aus. 29.04.2024 Oberpfalz: Schwerpunktmonat „Radverkehrssicherheit“ im Mai Mit dem Frühling und dem wärmeren Wetter startet auch wieder die Fahrradsaison. Das Polizeipräsidium Oberpfalz setzt im Mai deshalb den Fokus auf die Radverkehrssicherheit und nimmt an der bayernweiten Schwerpunktaktion teil. 26.04.2024 Eschlkam: Flüchtiger Autodieb in Tschechien festgenommen Beamte der Polizei Furth im Wald sind am Montagmorgen einem flüchtenden Autofahrer bis nach Tschechien gefolgt. Dort konnten sie den Mann festnehmen. Das Auto wurde in Baden-Württemberg geklaut. 25.04.2024 Auch in Regensburg: Prozess wegen Geldautomaten-Sprengungen in ganz Deutschland gestartet 16 Angeklagte stehen ab heute vor dem Landgericht Bamberg: Zwischen 2021 und 2023 sollen sie 30 Geldautomaten in ganz Deutschland gesprengt haben. Darunter ist auch einer in Regensburg. Der Prozess wird voraussichtlich bis Ende des Jahres dauern.