Mo, 15.01.2018 , 08:16 Uhr

Nach Warnstreiks: Metaller setzen Tarifgespräche fort

Im Tarifstreit in der bayerischen Metallindustrie setzen Gewerkschaft und Arbeitgeber ihre Gespräche am Montag (13.00 Uhr) in Nürnberg fort. Bayerns IG-Metall-Bezirksleiter Jürgen Wechsler sagte vor der dritten Verhandlungsrunde: «Mit der IG Metall wird es nur eine Paketlösung geben, die alle drei Elemente beinhaltet: eine satte Entgelterhöhung, den Anspruch auf kurze Vollzeit und einen Entgeltzuschuss.» Er erwarte von den Arbeitgebern, dass sie sich für diese Forderungen öffnen. Die bayerischen Arbeitgeber zeigten sich am Freitag «für Lösungen am Verhandlungstisch bereit. Das umfasst aber nicht den rechtswidrigen Teillohnausgleich, der ist nicht verhandelbar», wie der Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall-Arbeitgeberverbände, Bertram Brossardt, betonte. 

Die IG Metall fordert sechs Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber haben zwei Prozent angeboten. Knackpunkt der Auseinandersetzung ist die Forderung der Gewerkschaft, jeder Beschäftigte müsse seine Arbeitszeit bis zu zwei Jahre lang von 35 auf 28 Stunden pro Woche verkürzen dürfen, mit teilweisem Lohnausgleich. Hier sind die Fronten verhärtet. Auch in Baden-Württemberg, wo die dritte Verhandlungsrunde für die 3,9 Millionen Metaller in Deutschland am Donnerstag gestartet war, hatte es in diesem Punkt keinerlei Annäherung gegeben.

In der bayerischen Metall- und Elektroindustrie arbeiten etwa 835 000 Beschäftigte – gut die Hälfte davon in tarifgebundenen Betrieben.

dpa/MF

Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

30.04.2024 Bayern: Zahl der Arbeitslosen sinkt saisonüblich im April Die Arbeitslosenzahlen für April sind saisonüblich gesunken. Einen Überblick der Zahlen für Ostbayern finden Sie auf dieser Seite. 29.04.2024 Tarifstreit: Unbefristeter Streik bei Industriebetrieb dauert an Der unbefristete Streik bei der Firma Schabmüller geht weiter, nachdem am vergangenen Dienstag dort die Arbeit niedergelegt worden war. 29.04.2024 Bayern: Arbeitsmarktstatistik für April wird vorgestellt Die Wirtschaftsschwäche wirkt sich zunehmend auf den Arbeitsmarkt in Bayern aus. Wer arbeitslos ist, findet schwerer einen neuen Job. Wie haben sich die Arbeitslosenzahlen im April entwickelt? 25.04.2024 EU-Parlament stimmt schwächeren Umweltauflagen für Bauern zu Mehr als 100.000 Landwirte haben Anfang des Jahres europaweit gegen die europäische Agrarpolitik protestiert. Jetzt geht Brüssel einen Schritt auf die Landwirte zu. Das Europaparlament nickt abgeschwächte Umweltvorgaben ab.