Fr, 14.06.2013 , 14:29 Uhr

Nach Hochwasser: Wieder freie Fahrt für Schiffe

Die Pegel sinken, in Teilbereichen ist die Donau zwischen Regensburg und Passau bereits wieder für Schiffe befahrbar. Am morgigen Samstag sollen auch die vom Hochwasser besonders betroffenen Bereiche bei Deggendorf wieder für den Schiffsverkehr freigegeben werden. Dann können die gut 50 Frachter und Hotelgastschiffe ihre Fahrt fortsetzen, die während des Hochwassers an den Schleusen, den Liegeplätzen und in den Häfen fest vertäut waren. Beim  Jahrhunderthochwasser an der Donau sind alle Kräfte gefordert, auch die des Wasser- und Schifffahrtsamts (WSA) Regensburg. „Von Kelheim bis Jochenstein bei Passau läuft die Zusammenarbeit reibungslos“, sagt Rolf Diesler, der als Leiter des WSA für diese 213 Kilometer Donau verantwortlich ist. „Jetzt geht es darum, nach der zweiten, kleineren Welle Anfang der Woche auf der Wasserstraße Donau schnell die Einschränkungen für die Schifffahrt zu beseitigen.“ Peilschiffe spüren Untiefen auf, Bojen, im Fachjargon Fahrwassertonnen, werden wieder am richtigen Platz verankert, Treibgut wird entfernt.

Auch bei der Personenschiffahrt in Kelheim geht es jetzt wieder los.  Heute, Freitag 14.6.2013 heißt es ab 11.00 Uhr wieder „Leinen los“ zum Linienverkehr von Kelheim durch den Donaudurchbruch zum Kloster Weltenburg. Ab Samstag, 15. Juni 2013 verkehren alle Schiffe auf allen Strecken wieder fahrplanmäßig. Das Hochwasser hatte sich in den letzten Woche  auch auf die  Personenschifffahrt ausgewirkt. „Wir haben eigentlich Hauptsaison“, sagt Florian Noé, der Geschäftsführer von Wurm und Köck in Passau. Im Juni, Juli und August transportieren die zwölf Schiffe der Ausflugsreederei auf der bayerischen und  österreichischen Donau drei Viertel ihrer jährlich 500.000 Fahrgäste. Dieses Jahr sicher nicht: „Das Hochwasser bringt uns ein Minus von 20 Prozent“, schätzt Noé. Ein Beispiel: Als das „Kristallschiff“ am Donnerstag um 10.30 Uhr wie geplant in Passau zum Tagesausflug ablegen sollte, kam kein Fahrgast. „Kein einziger“, sagt Noé, „und das an diesem schönen Sommertag.“ Seiner Meinung nach liegt das an der Berichterstattung über das Hochwasser: „Unsere Gäste haben noch die Katastrophenbilder vor Augen. Das ist aber vorbei. Wer jetzt nach Passau kommt, der macht sicher keinen Katastrophentourismus. Im Gegenteil: Er hilft mit, dass die materiellen Schäden nicht noch größer werden.“

Das WSA Regensburg ist auch zuständig für den Donauabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen, der innerhalb der vergangenen drei Jahre im Rahmen einer EU-Studie untersucht wurde: Er soll so ausgebaut werden, dass Schiffe ihn sicherer als bisher und auch verlässlich befahren können. Weitgehend unabhängig davon soll der Hochwasserschutz massiv ausgebaut werden. Noch im Sommer wird die Einleitung des Genehmigungsverfahrens beantragt. Detlef Aster, der Bevollmächtigte des Bundesverkehrsministeriums für den Donauausbau: „So erreichen wir eine deutliche Verbesserung für die Schifffahrt in trockenen Perioden – und gleichzeitig einen höheren Schutz der Bevölkerung bei gefährlichen Hochwässern wie diesem.“

JE

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