Ungefähr zwei Wochen nach der Besetzung des Regensburger Doms durch eine Gruppe Flüchtlinge aus Balkanstaaten gibt es heute neue Entwicklungen:
Aktuell berichten Unterstützter der Flüchtlingsgruppe, die sich momentan im Pfarrheim St. Emmeram aufhält, von polizeilichen Maßnahmen in ihrer Nähe. Die Zufahrtswege zum Pfarrheim wurden durch die Polizei abgeriegelt. Auch im Hof des Gebäudes befinden sich offenbar mehrere Polizeiwägen.
Auch Vertreter des Bistums befinden sich offenbar im Pfarrheim und verhandeln mit den Betroffenen. Die Polizei hält sich noch im Hintergrund. Die Lage im Pfarrheim beschreiben die Anwesenden als „angespannt“.
Die Flüchtlinge wollen in einen Hungerstreik eintreten. Unser Reporter Stefan Schaumeier war heute vor Ort:
Bistum: Keine Räumungsaktion
Nach Auskunft des Bistums Regensburg handelt es sich bei der momentanen Situation um das Pfarrheim um keine Räumungsaktion. Man habe lediglich die Behörden informiert, nachdem die Lage im Pfarrheim „unübersichtlich“ wurde. Heute hätte man das Gespräch mit der Gruppe gesucht, auch Dolmetscher seien dabei gewesen. Jedoch habe die Gruppe dieses Gespräch nicht angenommen.
Flüchtlinge wollen ihren Sprecher zurückhaben
Die Betroffenen im Pfarrheim wollen aktuell vor allem erreichen, dass ihr Sprecher Isen Asanovski wieder in Verhandlungen mit dem Bistum und den Behörden tritt. Laut den betroffenen Flüchtlingen wurde er mit einem Hausverbot für das Pfarrheim belegt.
Bistum: Kein Besuchsrecht
Das Bistum Regensburg betont heute, dass Asanovski kein Mitglied der Gruppe sei. Er habe deshalb auch kein Besuchsrecht im Pfarrheim. Asanovski habe sich zu Beginn (der Dombesetzung) als Sprecher präsentiert, dann aber auch Unwahrheiten verbreitet.
Foto: Die im Pfarrheim untergekommenen Flüchtlinge haben diesen Brief veröffentlicht (Unterschriften aus Datenschutzgründen entfernt).
MF