Anfang Februar war das Coronavirus im Seniorenheim in Neutraubling ausgebrochen. Mehrere Bewohner und Mitarbeiten hatten sich mit der britischen Variante infiziert. Jetzt liegen die Ergebnisse der vierten PCR-Reihentestung vor: 14 Bewohner und 11 Mitarbeiter sind Corona-positiv. Die Lage hat nicht nicht weiter verschärft.
Am vergangenen Sonntag und Dienstag wurde der vierte PCR-Reihentest bei allen Bewohnern und Mitarbeitern durchgeführt. Am Donnerstag lagen die Auswertungen vor: 14 von 99 Bewohnern und 11 von 102 Mitarbeitern sind mit dem Coronavirus infiziert. Laut dem Heimleiter Michael Melcher gelten sieben Senioren und zwei Beschäftigte aber nicht mehr als ansteckend.
Eine Bewohnerin hat die Infektion nicht überlebt und ist inzwischen im Krankenhaus gestorben: „Sie hatte ein positives Testergebnis, litt jedoch an einer Reihe von Vorerkrankungen“, sagt Melcher.
Wegen der in Neutraubling aufgetretenen britischen Corona-Variante begleitet das Gesundheitsamt die Entwicklung im BRK-Seniorenzentrum sehr eng. Bei fünf Senioren und genauso vielen Beschäftigten gibt es Hinweise auf die britische Mutation, wobei nach den Worten Melchers nach wie vor zwei Fälle unter den Bewohnern nicht bestätigt sind und immer noch genaue Laborbefunde ausstehen.
Zwei der erkrankten Bewohner – beide hatten keinen Impfschutz – befinden sich laut Melcher mit schwereren Krankheitssymptomen in der Klinik. Alle übrigen Infizierten haben – bis auf einen Mitarbeiter, der sich mit einem heftigeren Krankheitsverlauf konfrontiert sieht – keine oder nur sehr milde Symptome.
Während von den betroffenen Beschäftigten keiner eine Impf-Prophylaxe hatte, haben von den 14 positiv getesteten Bewohnern zwölf den vorbeugenden Nadelpiks in den Oberarm erhalten – ein Großteil von ihnen hat beide Impftermine hinter sich.
„Es ist wirklich auffällig: Alle Geimpften sind so gut wie symptomfrei“, berichtet Melcher, der feststellt, dass augenblicklich auch unter seinen Kollegen das Interesse an einer Corona-Schutzimpfung merklich steigt.
Grundsätzlich geht Melcher davon aus, dass es durch die engmaschigen PCR-Tests in seiner Einrichtung in nächster Zeit bei den Fallzahlen weiterhin zu kleineren Ausschlägen nach unten oder oben kommen wird. Dabei könnten nach seinen Erfahrungen positive Ergebnisse auch deswegen auftreten, „weil die PCR-Tests auch noch auf tote Viren anschlagen, die sich relativ lang im Rachenraum halten“.
Da von sieben Bewohnern immer noch ein Infektionsrisiko ausgehe, bitte er weiterhin um Verständnis dafür, dass das behördlich angeordnete Besuchsverbot aufrechterhalten werden müsse. „Ich weiß, dass die Situation für die Familien nicht einfach ist“, sagt Melcher. „Allerdings ist die Gefahr, die das Virus darstellt, einfach zu groß. Wir wollen und müssen unsere Einrichtung mit aller Macht schützen.“
Wann vom Gesundheitsamt die fünfte Reihentestung im BRK-Seniorenzentrum Neutraubling angesetzt wird, dazu lagen Melcher am Freitagvormittag keine Informationen vor. „Wir bauen und vertrauen bei diesem Thema jedenfalls auf die Neutraublinger Hausarztpraxen von Dr. Herbert Szika, Dr. Josef Käss und Dr. Andreas Müller. Die Unterstützung war hier in den vergangenen Wochen enorm“, sagt der Einrichtungsleiter des BRK.
BRK-Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz