Mi, 12.12.2018 , 12:24 Uhr

Nach Anschlag in Straßburg: Anteilnahme von Politikern

Bei einem mutmaßlichen Terroranschlag in Straßburg sind am Dienstagabend drei Menschen getötet und dreizehn verletzt worden. 

Am Dienstagabend eröffnete ein Mann in der Straßburger Innenstadt das Feuer. Medienberichten zufolge soll es sich bei der Tatwaffe um ein automatisches Gewehr handeln. Der mutmaßliche Angreifer ist nach Informationen der Deutschen Presseagentur ein Franzose aus Straßburg mit nordafrikanischen Wurzeln. Der 29-jährige Chérif C. wurde nach Kenntnis der deutschen Justiz bereits wegen etlicher Diebstähle in Frankreich, der Schweiz und in Deutschland verurteilt. Vom Amtsgericht Singen wurde er wegen schweren Diebstahls zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und war in Deutschland in Haft. Nach dem Verbüßen der Strafe wurde er im Jahr 2017 nach Frankreich abgeschoben. 

Nur Stunden vor den Schüssen waren Medienberichten zufolge bei einer Durchsuchung seiner Wohnung am Dienstagmorgen Granaten gefunden worden. Eigentlich hätte der Mann am Dienstagmorgen wegen eines versuchten Tötungsdelikts verhaftet werden sollen. Er befindet sich derzeit auf der Flucht. Man kann davon ausgehen, dass der Täter zusammen mit seinem 34 Jahre alten Bruder Sami C. auf der Flucht ist. Beide gelten als islamisch radikalisiert. Es lässt sich zudem nicht ausschließen, dass sich der Täter inzwischen in Deutschland befindet. Die Bundespolizei kontrollierte mehrere Grenzübergänge von Deutschland nach Frankreich.

Eines der Todesopfer ist ein Tourist aus Thailand. Laut dem Außenministerium in Bangkok handelt es sich um einen 45 Jahre alten Mann, der zusammen mit seiner Frau zu einem Urlaub in Frankreich war. Nach Medienberichten starb er durch einen Schuss in den Kopf. Acht Menschen wurden schwer, fünf weitere leicht verletzt. Unter den Verletzten ist auch ein italienischer Radiojournalist, wie ein Sprecher des Außenministeriums der dpa bestätigte. Nach jetziger Kenntnis des Auswärtigen Amtes sind keine Deutschen unter den Opfern.

Das Motiv ist bislang noch unklar. Obwohl Anti-Terror-Spezialisten die Ermittlungen im Fall des Anschlags in Straßburg übernommen haben, will sich das französische Innenministerium nicht auf ein terroristisches Motiv des Täters festlegen. Ein terroristischer Hintergrund sei im Moment noch nicht sicher, sagte der Staatssekretär im Innenministerium, Laurent Nuñez am Mittwochmorgen. Der mutmaßliche Täter sei zwar polizeibekannt gewesen, allerdings bisher nicht im Zusammenhang mit Terrorismus. Er sei mehrfach im Gefängnis gewesen und dort sei auch eine Radikalisierung festgestellt worden. Zuvor war bekannt geworden, dass der Täter auf der Sicherheitsakte «Fiche S» geführt worden sei - einer Liste von Personen, die verdächtigt werden, radikalisiert zu sein. Das Motiv für den Angriff auf den Straßburger Weihnachtsmarkt könnte auch Rache gewesen sein, heißt es in Sicherheitskreisen. Möglicherweise habe der 29-Jährige auf den Versuch seiner Festnahme durch die Polizei in Straßburg spontan reagiert. Den französischen Sicherheitsbehörden sei keine Vorbereitung eines Anschlags in Straßburg bekannt gewesen.

 

Auf Twitter haben sich einige Politiker zu dem Anschlag in Straßburg geäußert:

Twitter Feed von Manfred Weber aus dem Landkreis Kelheim:

Twitter Feed von Annegret Kramp-Karrenbauer Parteivorsitzende der CDU:

Twitter-Feed von Cem Özdemir:

Twitter-Feed von Ismail Ertug:

 

 

Pressemitteilung Deutsche Presseagentur

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