Grund für die Verzögerung waren Probleme mit einer Glasfaserleitung sowie ein früher Wintereinbruch, der witterungsabhängige Arbeiten unmöglich machte. Drei Varianten für eine temporäre Verkehrsführung wurden geprüft – darunter eine beheizte Zeltlösung oder eine provisorische Umfahrung –, aber aus technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Gründen verworfen.
Die Baustelle wird nun winterfest gemacht, damit im Frühjahr 2026 weitergebaut werden kann. Das Landratsamt Regensburg bittet um Verständnis für die längere Vollsperrung und entschuldigt sich bei den Bürgerinnen und Bürgern von Mintraching sowie allen Verkehrsteilnehmenden für die Unannehmlichkeiten.
JM
Der Landkreis Regensburg informiert über den aktuellen Stand der Bauarbeiten an der Pfatterbrücke der Kreisstraße R 5 bei Mintraching und die damit verbundene Vollsperrung der Straße.
Trotz intensiver Bemühungen aller Beteiligten kann die Baumaßnahme am Brückenbauwerk in diesem Jahr nicht abgeschlossen werden. Die Kreisstraße R 5 bleibt deshalb im Bereich der neuen Pfatterbrücke bis zur Wiederaufnahme der Bauarbeiten im Frühjahr 2026 voll gesperrt. Die Umleitungsstrecke über Mangolding bleibt in dieser Zeit bestehen.
Das Landratsamt Regensburg bedauert diese Entwicklung sehr und entschuldigt sich ausdrücklich bei den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Mintraching sowie bei allen betroffenen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern für die damit verbundenen Unannehmlichkeiten.
Für den Neubau der Pfatterbrücke war ursprünglich eine Vollsperrung der Kreisstraße R 5 nach dem Burschenfest ab 02. Juni 2025 für einen Zeitraum von bis zu rund sechs Monaten vorgesehen, was für ein Brückenbauwerk eine ohnehin eher geringe Bauzeit bedeutet. Für die grundhafte Erneuerung des Bauwerkes wurden folgende Arbeiten erforderlich: Abbruch des Bauwerks und der Überbauten, Spartenumverlegungen, Herstellung der Fundamente, des Widerlagers und der Brückenpfeiler. Verfüllung der Baugruben, Erstellung des Überbaus. Bereits vor Baubeginn kam es jedoch zu Verzögerungen, weil notwendige Kabelumlegungen und Provisorien durch die zuständigen Spartenträger nicht rechtzeitig hergestellt wurden.
Besonders problematisch war eine Glasfaserleitung, die in unbekannter Lage im Bereich der neuen Brückengründung verlief und für die zunächst keine Freigabe vorlag. Dies führte zu einer Verschiebung des tatsächlichen Baustarts und letztlich zu einem Zeitverlust von rund sieben Wochen.
Durch die zeitliche Optimierung des Bauablaufes konnte jedoch die Bauzeitenverzögerung infolge der Glasfaserleitung nicht vollständig ausgeglichen werden. Der in diesem Jahr vergleichsweise frühe Wintereinbruch mit sinkenden Temperaturen und vermehrter Feuchtigkeit machte eine reguläre Fortführung der Arbeiten ab 17. November nicht mehr möglich, da insbesondere die Erstellung der Abdichtung, Asphaltierung und weitere witterungsempfindliche Leistungen – stark von geeigneten Temperaturen und trockener Witterung abhängig sind. Hinzu kommt, dass die Asphaltmischwerke üblicherweise im Winterbetrieb ab Mitte Dezember geschlossen sind.
Die restliche vorhandene Bauzeit bis Weihnachten wird deshalb benötigt, um:
Erst wenn diese Sicherungsmaßnahmen abgeschlossen sind, kann die Baustelle in eine Winterpause gehen, ohne dass Schäden am Bauwerk oder Gefährdungen für die Allgemeinheit zu befürchten sind.
Sowohl auf Initiative der Gemeinde Mintraching als auch auf Wunsch des Landratsamtes wurden mehrere Varianten geprüft, wie der Verkehr während der Stillstandsphase im Januar und Februar 2026 zumindest eingeschränkt über oder an der Baustelle vorbeigeführt werden könnte.
Untersucht wurden insbesondere drei Varianten:
Variante 1: Beheiztes Zelt und einspurige Verkehrsführung über das Brückenbauwerk
Errichtung eines beheizbaren Zeltes zur Erstellung einer provisorischeren Abdichtung, um sowohl weiter bauen als auch im Anschluss den PKW-Verkehr einspurig mit Ampelschaltung über die Brücke führen zu können.
Kosten: ca. 325.000 €.
Problem: Provisorische Abdichtungen wären durch Winterdienst und Salzeintrag im Frühjahr rückzubauen und neu herzustellen. Es besteht ein erhebliches Risiko von Chlorideintrag in den Beton; für darunterliegende Bauteile würde keine Gewährleistung durch Firma übernommen werden.
Variante 2: Provisorische einspurige Umfahrung neben dem Bauwerk
Herstellung einer provisorischen Umfahrung in Erdbauweise mit Ampelregelung.
Kosten: ca. 213.000 €.
Problem: Die Trasse liegt im Hochwasser- und Überflutungsbereich der Pfatter. Hier wäre eine Genehmigung durch das Wasserwirtschaftsamt erforderlich; Überflutungsbereiche müssen im Grundsatz hindernisfrei bleiben. Zusätzlich wäre temporärer Grunderwerb auf Privatgrundstücken nötig gewesen. Eine Einigung war in der Kürze der Zeit nicht absehbar.
Variante 3: Winterfestmachung der Baustelle, Fortführung der Vollsperrung
Sicherung des Bauwerks und der Baustelle für den Winter, keine provisorische Verkehrsführung, Weiterbestehen der Vollsperrung.
Kosten ca. 20.000 €
Vorteil: Nach aktueller Rechtsauffassung ist nur diese wirtschaftlichste Lösung geeignet, um die Mehrkosten gegenüber dem Verursacher der Verzögerung weiterzugeben.
Nach sorgfältiger technischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Abwägung konnten die Varianten 1 und 2 nicht weiterverfolgt werden. Die Risiken im Hinblick auf Hochwasser, Baustellensicherheit und Dauerhaftigkeit des neuen Bauwerks wären gegenüber einem nur zeitlich begrenzten Nutzen nicht zu verantworten gewesen.
Das Landratsamt ist sich bewusst, dass dies für die Gemeinde Mintraching und ihre Bürgerinnen und Bürger eine enttäuschende Nachricht ist, insbesondere vor dem Hintergrund weiterer Brückenbaumaßnahmen in den vergangenen Jahren. Gleichwohl war es im Interesse der langfristigen Verkehrssicherheit, der Bauqualität und der sparsamen Verwendung öffentlicher Mittel nicht möglich, ein Provisorium zu wählen.
Sobald es die Witterung zulässt, werden die für die nächsten Jahre letzten Bauarbeiten an der Kreisstraße R 5 im Frühjahr 2026 unverzüglich wiederaufgenommen. Ziel des Landkreises ist es, die Brücke anschließend ohne weitere Verzögerungen fertigzustellen und die Verkehrsverbindung so schnell wie möglich wieder vollständig zu öffnen.
Das Landratsamt Regensburg bedauert die mit der Sperrung verbundenen Einschränkungen ausdrücklich. Wir wissen, dass:
„Für all diese Beeinträchtigungen möchten wir uns entschuldigen. Gleichzeitig bitten wir die Bevölkerung von Mintraching und alle betroffenen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer um Verständnis dafür, dass die Entscheidung zugunsten der technisch sicheren, hochwassersicheren und wirtschaftlich vertretbaren Lösung getroffen werden musste. Die sichere und dauerhafte Fertigstellung der Pfatterbrücke liegt im Interesse aller“,
so Uli Zausinger von der Tiefbauverwaltung im Landkreis Regensburg.