Di, 14.04.2020 , 14:48 Uhr

Mehr als 200 Mio. Euro Schaden: Hilfsangebot für bayerische Sportvereine erneuert

Schäden von mehr als 200 Millionen Euro. Das ist das erste Fazit der bayerischen Sportvereine in der Corona-Krise. In einem Online-Meldesystem konnten die rund 12.000 Sportvereine in Bayern ihre Schäden durch das Coronavirus und dessen Auswirkungen melden. Der Freistaat Bayern hat deshalb sein Hilfsangebot erneuert.

Primäres Ziel ist es, drohende Insolvenzen und bleibende Schäden am bayerischen Sportsystem zu vermeiden. Bis zum heutigen Freitag haben rund 1.000 Sportvereine und Sportfachverbände das Meldesystem in Anspruch genommen, Tendenz stark ansteigend.

Innenminister Joachim Herrmann hat sein Hilfsangebot erneuert, um die rund 12.000 Sportvereine im Freistaat vor der teilweise existenzbedrohenden Corona-Krise weiter zu unterstützen.

Er unterstrich am Dienstag im Bayerischen Rundfunk, wie wichtig die Vereine mit ihren mehr als 4,6 Millionen Sportlerinnen und Sportlern in der Breite seien. Wegen den Auswirkungen der Pandemie kann aktuell nicht trainiert und gespielt werden, vielen Clubs fehlen Einnahmen. „Da wollen wir alles dafür tun, dass deswegen keiner pleite geht“, sagte Herrmann.

Über weitere Details zu den möglichen Hilfen will der Politiker am Dienstag der nächsten Woche mit seinen Kollegen bei einer Ministerratssitzung beraten. „Da werden konkrete Vorschläge bearbeitet“, kündigte der für den Sport zuständige Minister an.

Bereits Anfang des Monats hatte Herrmann dem Sport in Bayern ein Corona-Hilfspaket in Aussicht gestellt. Der Sport als „gesellschaftlich enorm wichtige Säule unseres Freistaates“ dürfe nicht ins Wanken geraten.

Der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) rechnet nach einer ersten Erhebung unter den Vereinen mit einem finanziellen Schaden von insgesamt mehr als 200 Millionen Euro.

Durch das Online-Meldesystem des BLSV wurde auch sehr schnell deutlich, wo die drängendsten Probleme in dieser gesellschaftlichen Krise liegen. Die Schwerpunkte der Rückmeldungen bewegen sich aktuell in den Bereichen Liga-, Sport und Trainingsbetrieb, laufender Betrieb der Sportanlagen sowie Kosten für Übungsleiter, Betreuer und Trainer.

Appell an die Politik: Umfangreiches Hilfspaket zur Sicherung der Sportlandschaft in Bayern

Die gemeinwohlorientierten Sportorganisationen sind sowohl in Bayern als auch in ganz Deutschland eine starke Säule und stehen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem organisierten Sport in den anderen Bundesländern appelliert der BLSV aufgrund des jetzt schon zu erwartenden immens hohen Schadensvolumens an die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern, im Sinne der Sportvereine und Sportfachverbände zu handeln.

„Mit Rückmeldungen von rund zehn Prozent unserer Mitglieder nach nur wenigen Tagen ist die Resonanz auf unser Meldesystem herausragend, die Erkenntnisse daraus sind höchst alarmierend. Für uns ist dies eine Bestätigung dafür, dass es von großer Wichtigkeit war, die Abfrage zu starten. Viele Anfragen aus anderen Landessportbünden, die unser System adaptieren möchten, haben das bestätigt. Wir müssen jetzt alle Kräfte bündeln, gerade in dieser schwierigen Zeit benötigen wir schnellstmöglich staatliche Unterstützung in Form eines finanziellen Hilfspaketes, um die Existenz unserer Sportvereine und Sportfachverbände zu sichern. Der Sport ist mit rund 12.000 BLSV-Mitgliedsvereinen, 56 Sportfachverbänden und mehr als 4,6 Millionen Sportlerinnen und Sportlern die größte Bürgerbewegung in Bayern. Diese gesellschaftlich enorm wichtige Säule unserer Sportlandschaft darf durch die Corona-Pandemie nicht ins Wanken geraten“. – Jörg Ammon, BLSV-Präsident

 

Pressemitteilung BLSV / dpa

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