Drei Jahre nach dem Tod eines Mannes durch mit Ecstasy versetzten Champagner hat die Staatsanwaltschaft Weiden nun Anklage gegen einen 45-jährigen Niederländer erhoben. Dem Mann wird bandenmäßiger Drogenhandel, fahrlässige Tötung sowie fahrlässige Körperverletzung in sieben Fällen vorgeworfen. Die Tat hatte sich im Jahr 2022 in einem Lokal in Weiden ereignet.
Im Februar 2022 war eine Flasche Champagner mit flüssigem MDMA – dem Wirkstoff von Ecstasy – über mehrere Stationen aus den Niederlanden nach Weiden gelangt. In einem dortigen Lokal wurde der mit Drogen versetzte Champagner ausgeschenkt. Acht Gäste tranken davon. Ein Mann starb, sieben weitere erlitten teils schwere bis lebensbedrohliche Vergiftungen.
Laut Anklage war der beschuldigte 45-Jährige als Lagerist innerhalb einer Drogenbande tätig. Er soll in Arnheim für die Aufbewahrung der manipulierten Champagnerflasche verantwortlich gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft Weiden sieht in seiner Rolle einen wesentlichen Beitrag zum späteren Drogenunfall in Weiden.
Die Ermittler werfen dem Niederländer vor, durch seine Beteiligung an dem bandenmäßigen Drogenhandel nicht nur gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen zu haben, sondern auch den tödlichen Vorfall in Weiden fahrlässig mitverursacht zu haben. Die fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung betreffen die acht betroffenen Gäste in dem Lokal.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Weiden laufen bereits seit mehreren Jahren und sind Teil eines größeren Verfahrens rund um illegalen Drogenhandel mit gefährlichen Substanzen aus den Niederlanden.