Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa hat der 92-jährige Ernst Grube, Überlebender des Konzentrationslagers Theresienstadt, in Regensburg über sein Leben und seine Erfahrungen gesprochen. Die Veranstaltung fand im Veranstaltungszentrum Paradiesgarten im Gewerkschaftshaus Regensburg statt. Eingeladen hatte die IG Metall, die diesen Tag als wichtigen Gedenk- und Feiertag hervorhob.
Am 8. Mai 1945 endete mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht der Zweite Weltkrieg in Europa. Für viele Menschen bedeutete dieser Tag die Befreiung vom NS-Regime. Auch für Ernst Grube, der damals zwölf Jahre alt war und das Kriegsende im KZ Theresienstadt erlebte, war dies ein Tag der Befreiung. Die Rote Armee hatte das Lager befreit, in das Grube und seine Familie zuvor deportiert worden waren.
Grube wuchs als Sohn einer jüdischen Mutter und eines kommunistischen Vaters auf. Nach dem Krieg engagierte er sich in der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), die in der jungen Bundesrepublik bald verboten wurde. Auch in der Nachkriegszeit war Ernst Grube politisch aktiv – und erneut Repressionen ausgesetzt.
Die Veranstaltung in Regensburg wurde von zahlreichen Zuhörern besucht, die dem Zeitzeugenbericht Grubes aufmerksam folgten. Rico Irmischer von der IG Metall betonte die Bedeutung des 8. Mai als Tag des Erinnerns und Mahnens. Auch Ernst Grube sieht es als seine Aufgabe, weiter über die NS-Zeit aufzuklären und die Lehren aus der Geschichte wachzuhalten.