Gerade einmal zehn auf zehn auf zehn Zentimeter groß – und doch von unschätzbarer Bedeutung: Stolpersteine geben den Opfern des Nationalsozialismus ihre Namen und ihre Würde zurück. In Regensburg sind inzwischen rund 300 dieser Erinnerungssteine zu finden, gestern kamen vier weitere hinzu.
Mit nur 14 Jahren musste Berek Goldfeier unvorstellbares Leid ertragen. 1942 wurde er ins Ghetto Lodz deportiert, später nach Auschwitz gebracht. Nach seiner Befreiung 1945 schien für kurze Zeit Hoffnung möglich – doch nur wenige Monate später, am 20. Dezember 1945, wurde er am Regensburger Hauptbahnhof ermordet.
Vor seiner letzten Wohnadresse in der Zollerstraße 15 erinnert nun ein Stolperstein an den Jugendlichen, der ein Leben voller Träume vor sich hatte.
Auch an August und Emmi Strauß sowie ihre Tochter Henriette Weil wird nun erinnert. Der Bankier August Strauß und seine Frau Emmi wurden am 19. Juni 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort wurde Emmi am 25. August ermordet, ihr Mann am 30. November desselben Jahres.
Ihre jüngste Tochter Henriette Weil wurde bereits im April 1942 ins polnische Piaski deportiert und dort ermordet. Drei Stolpersteine vor der Weißenburgstraße 29 tragen nun ihre Namen.
Trotz strömenden Regens kamen zahlreiche Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Berufsschule 2, um den NS-Opfern zu gedenken.
Vier neue Stolpersteine an zwei Orten – sie sind Erinnerung und Mahnung zugleich. Sie geben den Opfern ihre Namen und Würde zurück – genau das, was ihnen die Nationalsozialisten nehmen wollten.