Eine Woche nach der überraschenden Rückzugsankündigung von Gertrud Maltz-Schwarzfischer hat die Regensburger SPD einen möglichen Nachfolger präsentiert: Thomas Rudner soll bei der Kommunalwahl 2026 für das Amt des Oberbürgermeisters kandidieren. Der 63-Jährige wurde heute vom Stadtvorstand offiziell als Kandidat vorgestellt. Doch bevor er ins Rennen geht, muss Rudner vor allem eines: die eigene Partei einen.
In auffällig roten Schuhen – passend zur Parteifarbe – trat Thomas Rudner heute erstmals als OB-Kandidat des SPD-Stadtvorstands Regensburg auf. Er soll die Nachfolge von Gertrud Maltz-Schwarzfischer antreten, die überraschend erklärt hatte, 2026 nicht mehr zu kandidieren.
Die SPD setzte mit der heutigen Vorstellung auf ein Signal der Geschlossenheit – denn zuletzt hatte es intern ordentlich geknirscht.
Als vor einer Woche bekannt wurde, dass die amtierende Oberbürgermeisterin nicht mehr antreten will, sorgte das nicht nur in der Stadtbevölkerung, sondern auch innerhalb der SPD für Verwunderung. Viele Mitglieder erfuhren davon erst über die Medien – auch Spekulationen über mögliche Nachfolger machten schnell die Runde. Jetzt will der Stadtverband für Stabilität und Ruhe sorgen.
Thomas Rudner, Jahrgang 1961, lebt seit 1968 in Regensburg. Der Diplom-Politologe ist Vater von drei Söhnen und seit 1985 Mitglied der SPD. Kommunalpolitisch ist er bislang ein neues Gesicht. Bekannt wurde er vor allem durch seine Tätigkeit im Europäischen Parlament, wo er von 2023 bis 2024 als Nachrücker tätig war.
Das Wahlprogramm von Thomas Rudner befindet sich derzeit noch in der Ausarbeitung. Bevor es in den Wahlkampf geht, steht jedoch der Nominierungsparteitag am 25. Mai an. Dann soll aus dem Kandidaten des Stadtvorstands offiziell der SPD-Oberbürgermeisterkandidat für Regensburg werden. Bis dahin gilt es für Rudner, die Partei hinter sich zu versammeln und klare politische Schwerpunkte zu setzen.