Hilfe für Bedürftige in Zeiten geschlossener Tafel
Während viele Regensburger nach Feierabend den Tag ausklingen lassen, beginnt für die Rengschburger Herzen täglich ab 17 Uhr die intensive Vorbereitungszeit. Denn rund 80 bis 100 bedürftige Menschen sind jeden Abend auf die Unterstützung der Hilfsorganisation angewiesen – besonders seit der Regensburger Tafel nach der Verhaftung ihrer Vorsitzenden geschlossen ist. Eine Wiedereröffnung ist derzeit ungewiss. Die Rengschburger Herzen füllen die entstandene Lücke – doch auch sie stoßen an ihre Grenzen.
Seit über einem Jahr stehen die Helfer der Rengschburger Herzen montags bis samstags in der Zentrale und bereiten rund 200 Sandwiches pro Tag vor – am Samstag sind es sogar noch mehr. Möglich machen das zahlreiche Spenderinnen und Spender, ohne deren Hilfe die Arbeit der Organisation nicht zu stemmen wäre.
Neben den frisch geschmierten Broten wird der Lieferwagen mit Lebensmitteln und Getränken bestückt. Auch Hundefutter gehört regelmäßig zur Ladung.
Gegen 18 Uhr erreichen die Helfer mit einem Transporter den Bahnhof in Regensburg. Dort warten bereits viele Menschen auf die Lebensmittel. Innerhalb weniger Minuten werden Tische aufgebaut und die Ausgabe beginnt. Im Angebot sind unter anderem Säfte, Sandwiches, Pfefferbeißer, Milchbrötchen, Joghurt und Ayran.
Für viele ist diese Hilfe der einzige Lichtblick in einem oft schwierigen Alltag. Während das Leben ringsum scheinbar normal weiterläuft, zeigt sich hier eine andere Seite der Stadt – eine, die oft übersehen wird.
Regensburg gilt als wohlhabende Stadt. Doch der tägliche Einsatz der Rengschburger Herzen macht deutlich: Armut existiert auch hier – mitten unter uns.