Mehr als 10.000 Hotels in Europa fordern Schadenersatz vom Reiseportal Booking.com – der Grund: Die jahrelang praktizierte Bestpreisklausel, die vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) für unzulässig erklärt wurde. Für die Hotels in Regensburg hat dieses Urteil jedoch keine direkten Auswirkungen – sie gehen seit Jahren ihren eigenen Weg.
Die Bestpreisklausel hatte Hotels verpflichtet, ihre Zimmer nirgendwo günstiger anzubieten als auf Booking.com. Diese Praxis wurde im Herbst vom EuGH als kartellrechtswidrig eingestuft. Die Folge: Mehr als 10.000 Hotels aus 25 Ländern verklagen nun das Portal auf Schadenersatz.
Die Regensburger Hotels zeigen sich von der aktuellen Entwicklung unbeeindruckt. Bereits 2014 hat sich der Hotelverein Regensburg entschieden, eigene Wege zu gehen und die Bestpreisklausel aktiv zu umgehen. Statt auf große Reiseportale zu setzen, bieten sie ihre Zimmer über eine eigene Buchungsseite an – mit Erfolg.
Trotz des Boykotts wurden die Regensburger Hotels nicht von Booking.com ausgeschlossen. Sie ignorierten schlichtweg die Vorgabe, den günstigsten Preis exklusiv über das Portal anzubieten.
Ganz ohne die großen Plattformen geht es aber auch in Regensburg nicht. Bis zu 30 Prozent der Buchungen kommen über Anbieter wie Booking.com. Doch dieser Service hat seinen Preis: Für jede Buchung verlangt das Portal 15 Prozent Provision. Geld, das bei den Hotels dann etwa für Personal, laufende Kosten oder Investitionen fehlt.
Die letzten drei Monate liefen insgesamt gut für die Hoteliers in Regensburg. Es kamen mehr Gäste als im Vorjahr. Allerdings ist die Auslastung gesunken, was bei einigen für Sorgenfalten sorgt. Trotzdem zeigt sich die Branche geschlossen – die Zusammenarbeit innerhalb des Hotelvereins funktioniert.
Dem Hotelverein Regensburg ist es ein besonderes Anliegen, Gäste zu einer Direktbuchung zu bewegen. Wer direkt beim Gastgeber bucht, profitiert von besseren Preisen, flexibleren Stornobedingungen und persönlichem Service. Außerdem gibt es Insider-Tipps für den Regensburg-Aufenthalt kostenlos obendrauf.