Vor einem Jahr schloss die Galeria-Filiale am Neupfarrplatz in Regensburg endgültig ihre Türen. Seitdem steht das große Kaufhaus leer – und sorgt weiterhin für Diskussionen in Stadtpolitik und Öffentlichkeit. Eine Entscheidung über die künftige Nutzung ist bislang nicht gefallen.
Mit der Schließung der Galeria-Filiale am 19. August 2024 fiel ein bedeutender Teil der Regensburger Innenstadt als Einkaufsfläche weg. 12.600 Quadratmeter Verkaufsfläche sind seitdem ungenutzt – das entspricht rund 20 Prozent der Gesamtverkaufsfläche in der Altstadt.
Schon Anfang 2025 sorgte die Nachricht über den Verkauf des Gebäudes für Aufregung: Der Kaufvertrag ging an die Stadt, die Käufer gaben als zukünftige Nutzung ein arabisch-islamisches Kulturkaufhaus mit Shop-in-Shop-Konzept an. Es folgten teils heftige Reaktionen, auch im Regensburger Stadtrat wurde intensiv diskutiert.
Ende Februar 2025 stand die Frage im Raum: Zieht die Stadt ihr Vorkaufsrecht oder nicht? Die Antwort lautete: Nein. Der Kaufpreis lag deutlich über dem Verkehrswert, zudem hätten auf die Stadt zusätzliche Kosten für Unterhalt und Sanierung gewartet. Für Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer wäre es ein „Millionengrab“ geworden – die Entscheidung gegen den Kauf gilt im Nachhinein als richtig.
Bis heute ist der Verkauf des Gebäudes nicht vollzogen worden. Laut Stadt laufen weiterhin Gespräche mit der Eigentümerin, der Kaufhof Regensburger GmbH.
Eine Zwischennutzung, insbesondere im Erdgeschoss, wird von der Stadt begrüßt. Die Entscheidung darüber liegt jedoch beim Eigentümer. Die Stadt betont ihre Planungshoheit: Im Februar wurden die Sanierungsziele für die zentrale Fußgängerzone fortgeschrieben und ein Bebauungsplan beschlossen – Instrumente, um die eigenen Interessen zu vertreten.
Seit nunmehr einem Jahr prägt der Leerstand der ehemaligen Galeria-Filiale das Bild am Neupfarrplatz – mitten im Herzen der Altstadt. Wie es mit dem Gebäude weitergeht und wann wieder Leben in das zentrale Objekt einzieht, ist weiterhin offen.