Schwarz gekleidet und still – in Regensburg haben am Wochenende zahlreiche Menschen am „Walk for Freedom“ teilgenommen. Mit Schildern, auf denen Aussagen von Betroffenen standen, machten sie auf Themen wie Zwangsprostitution und moderne Sklaverei aufmerksam. Ihr Ziel: hinschauen statt wegsehen – und ein deutliches Signal gegen Menschenhandel setzen.
Die Teilnehmenden gingen schweigend in einer langen Reihe durch die Regensburger Innenstadt. Ihre schwarzen Kleidungsstücke standen symbolisch für Trauer und Solidarität mit den Opfern von Ausbeutung und Gewalt. Auf Schildern waren erschütternde Botschaften zu lesen – etwa „Er hat mich mit Drogen vollgepumpt und mich die ganze Nacht vergewaltigt“ oder „Sklaverei gibt es immer noch“.
Beim Walk for Freedom ging es nicht nur um Aufmerksamkeit, sondern auch um konkrete politische Forderungen. Zahlreiche Teilnehmende sprachen sich für das sogenannte nordische Modell aus. Dieses sieht vor, dass Zuhälter, Betreiber von Prostitutionsstätten und auch Freier bestraft werden – nicht aber die Menschen, die in der Prostitution tätig sind.
Unterstützt wurde die Aktion unter anderem von Bernadette Dechant (CSU), die das Anliegen der Veranstaltung betonte. Auch Klaus Schmidt gehörte zu den Unterstützern des Protests. Das Motto des Tages: „Leise sein und trotzdem laut.“ Mit ihrem stillen Marsch setzten die Teilnehmenden ein kraftvolles Zeichen gegen das Wegschauen und für mehr Bewusstsein in der Gesellschaft.