Das Verfahren gegen Joachim Wolbergs, den ehemaligen Oberbürgermeister von Regensburg, wird sich weiter verzögern. Das Landgericht München I hat die neue Hauptverhandlung nun auf das Frühjahr 2026 verschoben. Grund sind laut Gericht vordringliche Haftsachen, die Vorrang haben. Für Wolbergs bedeutet das, dass er noch länger auf eine Entscheidung warten muss – und das mitten im Vorfeld der Kommunalwahl 2026.
Ursprünglich war die Hauptverhandlung für Herbst 2025 vorgesehen. Doch diese Termine lassen sich nach Angaben des Gerichts nicht halten. Daher wurde das Verfahren gegen den früheren Regensburger Oberbürgermeister nun ins Jahr 2026 verlegt.
Joachim Wolbergs äußerte gegenüber der Deutschen Presseagentur sein wachsendes Unverständnis: Er kämpfe seit zehn Jahren und finde die erneute Verzögerung „furchtbar“.
Auch Wolbergs-Verteidiger Peter Witting bezeichnete die erneute Verschiebung als „unerträglich“ – insbesondere mit Blick auf die im März 2026 anstehende Kommunalwahl. Die Justiz müsse ihre „Prüfungsodyssee“ endlich abschließen. Dass dies in diesem Jahr nicht mehr geschehe, sei das Ergebnis einer „unzureichenden Organisation“, unter der allein sein Mandant die Konsequenzen zu tragen habe.
Im Kern geht es um das erste Urteil von 2019 gegen Joachim Wolbergs. Dieses war vom Bundesgerichtshof als zu milde beanstandet und in Teilen aufgehoben worden. Eine neue Verhandlung in München wurde daraufhin zunächst ausgesetzt, weil eine Verfassungsbeschwerde noch offen war. Das Bundesverfassungsgericht stellte jedoch klar, dass der Rechtsweg noch nicht ausgeschöpft sei – und verwies den Fall zurück an das Landgericht München I.