Mo., 14.04.2025 , 15:10 Uhr

Hallertau: Hopfenbauern roden Pflanzen wegen Preisverfall

Im weltweit größten Hopfenanbaugebiet, der Hallertau, greifen Hopfenbauern aktuell zu einem drastischen Schritt: Sie roden gezielt ihre eigenen Pflanzen. Grund dafür ist der dramatische Preisverfall bei Rohhopfen, der aktuell bei rund einem Euro pro Kilo liegt – deutlich unter den Produktionskosten. Um den Markt zu stabilisieren und langfristig bessere Preise zu erzielen, reduzieren die Landwirte ihre Anbauflächen.

Hopfenanbau in der Hallertau unter Druck

Mit einer Fläche von rund 2400 Quadratkilometern gilt die Hallertau als das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt. Doch aktuell schrumpft die Anbaufläche, weil viele Hopfenbauern ihre Pflanzen vernichten – eine Entscheidung, die für viele emotional schwer wiegt, wie etwa für den Landwirt Florian Spornraft.

Rodung als einzig verbleibender Ausweg

Die Rodung ist aktuell die einzige Möglichkeit, die den Hopfenbauern bleibt. Da es sich beim Hopfen um eine mehrjährige Pflanze handelt, reicht ein einfaches Stilllegen der Felder nicht aus – die Pflanzen müssen vollständig entfernt werden. Durch diese Maßnahme hoffen die Landwirte, die verbleibenden Bestände zu schützen und das Angebot so weit zu reduzieren, dass die Hopfenpreise wieder auf ein kostendeckendes Niveau steigen.

Nachfrageboom führte zur Überproduktion

In den 2010er Jahren hatten viele Hopfenbauern ihre Anbauflächen ausgeweitet. Grund war die wachsende weltweite Nachfrage, insbesondere durch den Boom bei Craft Beer-Sorten. Doch diese Entwicklung führte zu einem Überangebot, das den Marktpreis für Rohhopfen zunehmend unter Druck setzte.

Die aktuelle Rodungswelle ist somit ein Versuch, das Gleichgewicht auf dem Markt wiederherzustellen – auch wenn es bedeutet, mühsam aufgebaute Pflanzenbestände zu zerstören.

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