Bei der Vollversammlung des Bayerischen Bezirketags in Bad Gögging (Niederbayern) standen am ersten Tag gleich mehrere zentrale Themen auf dem Programm. Im Mittelpunkt: die psychiatrische Versorgung in Bayern, der Erhalt des Sozialstaats und die finanziellen Belastungen der Kommunen.
Zum Auftakt erinnerte man an die vor 50 Jahren angestoßene Reform der Versorgung psychisch kranker Menschen in Deutschland. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann betonte die Erfolge dieser Entwicklung und verwies darauf, dass die meisten Patientinnen und Patienten durch entsprechende Therapie geheilt werden können. Gleichzeitig machte er deutlich, dass bei Hinweisen auf möglicherweise gefährliches Verhalten ein Einschreiten nötig sei.
Ein Vorschlag, der in anderen Diskussionen gelegentlich auftaucht – etwa ein Zentralregister für psychisch erkrankte Menschen zur Unterstützung der Polizei – wurde von Herrmann klar abgelehnt.
Auch Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf sowie Bezirkstagspräsident Franz Löffler betonten in Bad Gögging die großen sozialen Herausforderungen. Beide sprachen sich für Reformen aus, um den Sozialstaat langfristig zu erhalten. Die aktuellen Strukturen stoßen an ihre Grenzen – Reformbedarf sei deshalb dringend notwendig.
Ein weiteres wichtiges Thema war die angespannte finanzielle Lage der Landkreise und Kommunen. Vor allem das Bundesteilhabegesetz bringt laut Aussagen aus der Versammlung erhebliche Belastungen für die örtliche Ebene mit sich. Hinzu kommt das Thema Geflüchtete, das die Landkreise ebenfalls vor große organisatorische und finanzielle Herausforderungen stellt.