Die MS Rossini hat sich in über zwei Jahren als Notunterkunft in Bach an der Donau bewährt. Geflüchtete aus mehreren Ländern lebten dort in Doppelkabinen zusammen. Trotz anfänglicher Bedenken in der Gemeinde blieb das Zusammenleben weitgehend konfliktfrei. Bei einer abschließenden Pressekonferenz wird eine positive Bilanz gezogen.
Seit mehr als zwei Jahren wurde die MS Rossini als Notunterkunft genutzt. Geflüchtete aus Syrien, dem Iran, der Ukraine, der Türkei und Tunesien lebten gemeinsam an Bord. Durch die Unterbringung in Doppelkabinen – und nicht in großen Sammelunterkünften – konnten Konflikte weitgehend vermieden werden. Laut Landratsamt hat sich dieses Modell im Vergleich mit ähnlichen Einrichtungen besonders bewährt.
Das Bordpersonal spielte eine zentrale Rolle bei der Organisation des Alltags an Bord und übernahm damit wichtige Aufgaben für das Landratsamt. Ein ausdrücklicher Dank geht laut Mitteilung an Reeder und Crew der Rossini.
Auch aus finanzieller Sicht war die Lösung praktikabel: Die Kosten für die Unterbringung lagen im Bereich üblicher Notunterkünfte wie Pensionen. Im Gegensatz zur Nutzung von Hallen musste der Landkreis keine Infrastruktur wie Duschen oder Küchen aufbauen. Mit dem Ende des Mietvertrags entfallen dadurch Folgekosten und zusätzlicher Aufwand.
Bürgermeister Thomas Schmalzl beschreibt die Anfangszeit als von Unsicherheit geprägt. In der Bevölkerung gab es zunächst viele Fragen: Wie viele Menschen würden kommen? Welche Auswirkungen hätte das auf den Ort? Diese Bedenken bestätigten sich jedoch nicht. Es kam zu keinem Zeitpunkt zu gravierenden Konflikten.
Ein wiederholter Kritikpunkt betraf die technische Ausstattung der Rossini: Das Brummen der Aggregate wurde von Anwohnern in Bach als störend empfunden. Trotzdem blieb es insgesamt bei einem friedlichen Miteinander.
Zu Beginn hatte sich eine Bürgerinitiative gegen die Unterbringung auf dem Schiff gegründet. Mit der Zeit verlor sie jedoch an Dynamik, vor allem nachdem die befürchteten Probleme ausblieben. Auch nach der vorübergehenden Verlegung der MS Rossini nach Donaustauf für ein halbes Jahr blieb der öffentliche Protest gering.
Im Rückblick spricht Bürgermeister Schmalzl von einem weitgehend unproblematischen Zusammenleben zwischen Gemeinde und Geflüchteten.
PM Landratsamt Regensburg / LB