Mit einer erfundenen Überwachungsgeschichte rund um das US-Verteidigungsministerium Pentagon hat ein 30-Jähriger seine Nichte und deren Freundin eingeschüchtert und sie sexuell missbraucht. Am Dienstag (08.30 Uhr) werden vor dem Landgericht Deggendorf die Plädoyers erwartet. Nach Angaben eines Gerichtssprechers könnte am selben Tag auch noch das Urteil verkündet werden. Zum Prozessauftakt hatte der 30-Jährige den sexuellen Missbrauch seiner zwölfjährigen Nichte und deren 14 Jahre alter Freundin eingeräumt.
Um die Kinder zum Sex zu zwingen, hatte der Mann in Kurznachrichten an die Mädchen behauptet, dass sich das Pentagon in deren Handys eingehackt habe. So sei eine ständige Überwachung möglich und die Mädchen müssten ab sofort alle Aufgaben erledigen, die ihnen übertragen werden. So sollten sie durch Geschlechtsverkehr dem Mann das Leben retten. Andernfalls würden sie in ein Heim kommen.
Der Mann hatte sich mit Hilfe der erfundenen Geschichte die verängstigten Mädchen fast eineinhalb Jahre lang gefügig gehalten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 30-Jährigen schweren sexuellen Missbrauch in 19 Fällen und weitere Sexualstraftaten vor.
Dem Geständnis war eine Absprache der Prozessparteien vorangegangen, mit welcher Strafe der Mann rechnen kann, wenn er die Taten zugibt. Nach Vorstellung der Strafkammer kommen nun etwa acht Jahre Haft in Betracht.
dpa