Di., 02.06.2015 , 18:08 Uhr

Luchstötungen: Polizei ermittelt mit Hochdruck

Eine Ermittlungsgruppe der PI Bad Kötzting befasst sich seit der Auffindung von augenscheinlich vier Luchs-Vorderläufen intensiv mit der Aufklärung des Falles. Trotz hoher Belohnung durch das Bayerische Umweltministerium und zahlreicher Hinweise aus der Bevölkerung gelang es bislang nicht, zu klären unter welchen Umständen die Luchs-Extremitäten in das Waldstück in der Gemeinde Lam nahe dem Ortsteil Trailling gelangten.

Nach einer ersten Mitteilung über eine aufgefundene Pfote am Donnerstag, 14.05.2015 an die PI Bad Kötzting begannen in der Folgewoche intensive polizeiliche Ermittlungen, da noch drei weitere Luchs-Läufe im gleichen Areal entdeckt wurden, was zu der Annahme führte, dass die Extremitäten nicht auf natürlichem Wege an die Fundstellen gelangten.

An den gezeigten Auffinde-Orten und dem erweiterten Umfeld ergaben sich auch nach intensiver Sichtung und Absuche keine greifbaren Spuren, welche Rückschlüsse auf die Ablageumstände oder mögliche Täter zulassen. An dieser nahmen neben Ermittlern der PI Bad Kötzting, ein Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Cham, der örtliche Jagdpächter sowie ein Vertreter des Landesamtes für Umweltschutz teil.

Die aufgefundenen Luchs-Läufe werden derzeit im Auftrag der Staatsanwaltschaft Regensburg durch das Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin untersucht. Dabei soll auch versucht werden zu klären, wann und wie die Tiere zu Tode kamen. In einem weiteren Schritt soll zudem untersucht werden, wie viele verschiedene Tiere betroffen sind und wo sich diese zu Lebzeiten aufgehalten haben. Diese noch nicht vorliegenden Untersuchungsergebnisse stellen einen wichtigen Baustein in den umfangreichen polizeilichen Ermittlungen dar.

Unabhängig davon begannen Ermittler der Polizeiinspektion Bad Kötzting mit zahlreichen Befragungen, unter anderem bei Personen, die sich aus verschiedenen Gründen im Bereich der Fundstellen aufhalten und aufgehalten haben. Insbesondere Jäger und Förster aber auch Kletterer und Anwohner befragten die Beamten zu Wahrnehmungen im Wald aber auch zu Personen oder Fahrzeugen die im weiteren Umfeld bemerkt worden waren. Eine heiße Spur ergab sich für das Ermittlerteam bislang nicht.

Neben dem engen Kontakt zu den mit dem Fall betrauten Behörden wie Staatsanwaltschaft, Landratsamt und Bezirksregierung ist auch das Gemeinsame Zentrum von Polizei und Zoll in Schwandorf mit in die Ermittlungen eingebunden. Ziel ist unter anderem festzustellen, ob Medienberichte, laut denen auch im benachbarten Tschechien Körperteile von Luchsen bei der Polizei abgegeben wurden, amtlich nachvollziehbar sind.

Weiter gilt es in den nach allen Richtungen offenen Ermittlungen beispielsweise auch zu klären, wo die Überreste von bei Verkehrsunfällen getöteten Luchsen aus den Vorjahren abgeblieben sind. Als möglicher Straftatbestand findet sich im Strafgesetzbuch die Jagdwilderei. Zudem sind weitere Vorschriften nach dem Tierschutzgesetz, dem Bundesjagdgesetz und dem Bundesnaturschutzgesetz einschlägig. Die von der örtlich zuständigen Polizeiinspektion Bad Kötzting mit hohem Aufwand betriebenen Ermittlungen dauern an. Hinweise zu Personen oder auch Fahrzeugen, die mit dem Geschehen in Verbindung stehen können, werden an die Polizeiinspektion Bad Kötzting unter der Tel.-Nr. 09941/9431-0 erbeten.

 

pm

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