Mi, 08.06.2016 , 10:24 Uhr

Mehrere schwere Verkehrsunfälle in Ostbayern

Mehrere, teils schwere, Verkehrsunfälle haben sich gestern und heute in Ostbayern ereignet. In ihren Pressemeldungen berichtet die Polizei auch von einer spektakulären Verfolgungsjagd:

Eine in Österreich beginnende spektakuläre Flucht eines 23-jährigen Pkw-Fahrers konnte in Niederbayern glimpflich gestoppt werden.

Die Bilanz der grenzüberschreitenden Verfolgungsfahrt: Zwei leicht verletzte Polizeibeamte nach Widerstand des Lenkers nach der Anhaltung und erheblicher Sachschaden am Pkw des Flüchtenden und den Dienstfahrzeugen. Der Fahrer des Fluchtfahrzeugs konnte vorläufig festgenommen werden. Die Ursache für diese Fahrweise ist im Detail noch unklar. Die Verkehrspolizeiinspektion Deggendorf hat die Bearbeitung des Falles übernommen.

Der polnische Fahrzeugführer verursachte am Dienstag (07.06.) gegen 11.10 Uhr mit seinem BMW mit polnischer Zulassung, auf der A 1 Westautobahn, Höhe Rastanlage Lindach bei Wien beim Rechtsüberholen auf dem Standstreifen einen Verkehrsunfall, bei dem nach bisherigen Erkenntnissen lediglich Blechschaden entstanden ist. Ein aufmerksamer und hilfsbereiter 56-jähriger Österreicher hielt mit seinem Pkw an und wollte eine womöglich notwendige Erste Hilfe leisten, da sprang der Unfallverursacher plötzlich aus seinem Fahrzeug heraus und stieg in den roten Mazda des Helfers. Mit dem entwendeten Fahrzeug des Helfers, ebenfalls mit polnischer Zulassung, setzte er seine Flucht über die A 28 und A 8 in Richtung Deutschland fort. Den Beifahrer im verunfallten BMW, nämlich seinen Vater, ließ der Beschuldigte zurück.
Mit Spitzengeschwindigkeiten um die 200 km/h und mehrfach äußerst riskanten Fahrmanövern, unter anderem Überholvorgänge rechts über den Standstreifen, wurden eine Reihe von Verkehrsteilnehmern zum Teil erheblich gefährdet. Beamte der österreichischen Polizei verfolgten bereits kurz nach dem Vorfall in Lindach den Flüchtigen mit der gebührenden Vorsicht.

Mit dem gestohlenen Mazda des Helfers flüchtete der Pole in halsbrecherischer Art und Weise weiter ca. 60 bis 70 km über österreichische Autobahnen quer durch unser Nachbarland. Im Bereich des Grenzüberganges Suben war schließlich eine Zivilstreife der Autobahnpolizeiinspektion Ried auf Sichtkontakt und verfolgte den Mann im Rahmen der sogenannten grenzüberschreitenden Nacheile weiter auf deutsches Staatsgebiet. Die Landesleitzentrale Oberösterreich verständigte die Polizeieinsatzzentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern, welche die weitere Gesamtkoordination des Einsatzes übernahm. Insgesamt rund zehn Streifen wurden im Rahmen dieses Einsatzes eingesetzt, zudem ein Hubschrauber alarmiert. Alle Dienststellen entlang der Autobahn A 3, wurden in Stafette vom Vorfall in Kenntnis gesetzt. Der polnische Fahrzeugführer fuhr nach Angaben der Polizeistreifen teilweise wiederum mit bis zu 200 Stundenkilometern und überholte mehrfach in absolut riskanter Weise. Die polizeiliche Verfolgung wurde unter der Prämisse geplant und durchgeführt, sodass eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer weitestgehend minimiert bzw. sogar ausgeschlossen wurde. Ein Polizeihubschrauber lokalisierte aus der Luft den Flüchtigen.

Kurz nach der Anschlussstelle Schwarzach im Landkreis Straubing-Bogen, in Fahrtrichtung Regensburg, wurde gegen 12.30 Uhr das flüchtende Fahrzeug in einem günstigen Moment durch zwei Streifen der Polizeiinspektion Fahndung Passau und der Autobahnpolizeistation Wörth/Isar „in die Zange“ genommen, kontrolliert und bedacht in die Mittelleitplanke gedrängt und somit angehalten.

Bei der vorläufigen Festnahme des Fahrzeugführers gab es einen heftigen Widerstand, bei dem zwei Polizeibeamte und auch der Beschuldigte selbst leicht verletzt wurden. Durch das Abdrängmanöver wurden die zivilen Dienstfahrzeuge der Passauer Schleierfahnder leicht beschädigt. Der Schaden liegt im mittleren vierstelligen Eurobereich. An dem vom polnischen Fahrzeuglenker entwendeten Mazda entstand Sachschaden in Höhe von ca. 5.000 Euro. Der Mazda wurde sichergestellt.

Die A3 musste im Bereich Schwarzach in Folge der Anhalteaktion in Fahrtrichtung Regensburg kurzzeitig komplett gesperrt werden, der Verkehr lief danach einspurig über dem Standstreifen an der Unfallstelle vorbei.

Zum Motiv dieser waghalsigen Fahrt können derzeit noch keine Angaben gemacht werden. Der Beschuldigte war nach Angaben der Beamten nach der Festnahme „völlig durcheinander“. Erkenntnisse über eine etwaige Alkoholisierung bzw. über einen eventuellen Drogenkonsum, eine anderweitige Erkrankung oder persönliche Gründe müssen die weiteren Ermittlungen der Beamten der Verkehrspolizei Deggendorf Aufschluss geben. Nach wie vor sind die Personalien bzw. die Identität des jungen Mannes noch nicht abschließend gesichert, auch diesbezüglich dauern die Ermittlungen an.

Betroffene bzw. gefährdete Fahrzeugführer oder eventuell auch Fußgänger im Bereich von Rastplätzen werden dringend gebeten, sich mit der Verkehrspolizeiinspektion Deggendorf unter 0991/3896-0 oder jeder anderen Polizeidienststelle, oder auch den österreichischen Verfolgungsbehörden in Verbindung zu setzen.

Gegen den Mann wurde von den österreichischen und deutschen Behörden ein Ermittlungsverfahren wegen zahlreicher Delikte, unter anderem wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Unbefugter Gebrauch eines Kraftfahrzeuges, Unfallflucht usw. in die Wege geleitet.

A 3 auf Höhe Regensburg-Universität: LKW fährt auf Sattelzug auf

Am späten Dienstagabend (07.06.) um 23:30 Uhr ereignete sich ein schwerer Auffahrunfall auf der A 3 in Höhe der Ausfahrt Regensburg Universität. Aus noch ungeklärter Ursache war ein ungarischer LKW mit Anhänger einem Sattelzug aufgefahren. Dabei wurde der hintere LKW so stark beschädigt, dass der Fahrer schwer eingeklemmt war und sich nicht mehr selbst befreien konnte.

Die Feuerwehr rückte mit rund 40 Einsatzkräften der Berufs-, sowie der Freiwilligen Feuerwehren Burgweinting und Harting aus. Parallel zur Verkehrswegesicherung wurde die Rettung des Fahrers vorbereitet. Aufgrund der starken Beschädigung des Fahrzeugs entschied die Einsatzleitung, von zwei Seiten zur Befreiung des Fahrers mit schwerem hydraulischem Rettungsgerät vorzugehen. Die schweren Verletzungen des Fahrzeugführers erschwerten maßgeblich das Vorgehen der Helfer. Nach ungefähr einer Stunde konnte der Fahrer dem Rettungsdienst zur weiteren Behandlung und zum Transport in eine Klinik übergeben werden. Die Autobahnpolizei übernahm anschließend die Einsatzstelle und sicherte mit Unterstützung der Autobahnmeisterei die Unfallstelle.

Vier leicht Verletzte Personen auf A 93

Nur kurze Zeit später, als die Einsatzkräfte auf dem Weg zu ihren Standorten waren, kam eine erneute Alarmierung von der Integrierten Leitstelle.

Auf der A 93 hatte sich ein weiterer Unfall ereignet. Dort war ein Multivan der mit vier Personen besetzt war, aus nicht geklärter Ursache auf einen Verkehrssicherungsanhänger aufgefahren. Nachdem die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes an der Unfallstelle eingetroffen waren, stellte sich glücklicherweise heraus, das alle Insassen mit geringen Verletzungen und dem Schrecken, davon gekommen waren.

Alle Personen wurden zur ärztlichen Versorgung in umliegende Kliniken transportiert.

Landkreis Kelheim: Fahrradfahrer übersieht PKW

Ein Fahrradfahrer musste gestern mit schweren Verletzungen in eine Klinik gebracht werden. Der Mann war gegen 15 Uhr zwischen Rohr und Bachl unterwegs. Als er abbiegen wollte übersah der Radler offensichtlich ein ihm entgegenkommendes Fahrzeug und stieß mit dem PKW zusammen.

pm/LS

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