Mi, 11.11.2020 , 08:45 Uhr

Landkreis Regensburg: Unfall sollte vertuscht werden

Eine Familie im Landkreis Regensburg hat sich viel Ärger mit der Polizei eingehandelt: Wie die PI Nittendorf berichtet, gab es in der Nacht von Montag auf Dienstag (10.11) in der Nähe von Tiefenhüll (zwischen Hemau und Parsberg) einen Unfall. Offenbar hatte ein 24 Jahre alter Autofahrer die Orientierung verloren und war gegen einen Baum und eine Richtungstafel geprallt. Der Mann hat aber statt der Polizei seinen Vater angerufen und so eine ganze Serie von Ereignissen in Gang gesetzt.

Die Familie des Autofahrers räumte die Unfallstelle – als es später im Krankenhaus Fragen zu den Verletzungen des Sohnes gab, sagten die Eltern gegenüber der Polizei aus, der Sohn wäre als Fußgänger unterwegs gewesen und von einem unbekannten Fahrzeug erfasst worden. Nachdem die Ermittler einige Unstimmigkeiten an der Geschichte entdeckten, kam am Ende die Wahrheit (und der eigentliche Unfallhergang) heraus. Die Mitarbeiter des Krankenhauses hatten zuvor schon einen Alkoholtest bei dem jungen Mann gemacht. Heraus kam, dass er bei seinem Unfall auch noch unter Alkoholeinfluss stand.

Die an der Lüge beteiligten Familienmitglieder müssen jetzt mit mehreren Strafanzeigen rechnen.

MF

 

Der Polizeibericht

Schwere Gesichtsverletzungen erlitt ein Autofahrer bei einem Unfall, der sich in der Nacht von Montag, 09.11.2020 auf Dienstag 10.11.2020 auf der Gemeindeverbindungsstraße von Tiefenhüll nach Eichlberg auf Höhe der Abzweigung nach Hamberg ereignete. Vermutlich infolge von Alkoholisierung und Sichtbeeinträchtigung durch starken Nebel verlor der Betroffene die Orientierung und fuhr frontal gegen einen Baum und eine Richtungstafel. Der Verkehrsunfall blieb zunächst unentdeckt. Gegen 04.00 Uhr informierte der Verunfallte seinen Vater, der ohne Verständigung der Polizei die Räumung der Unfallstelle durch einen weiteren Sohn veranlasste und seinen verunfallten Sohn ins Krankenhaus brachte. Von dort wurde wegen der unfalltypischen Verletzungen die Polizei verständigt. Gegenüber den vernehmenden Beamten gaben die Eltern zunächst an, dass ihr Sohn als Fußgänger auf der Kreisstraße R 27 unterwegs gewesen und von einem unbekannten Fahrzeug erfasst worden wäre, so das auch die Unfallfluchtfahnder der VPI Regensburg in die Sachbearbeitung eingebunden wurden. Nachdem sich im Zuge der intensiven Ermittlungen immer mehr Unstimmigkeiten ergaben, räumte der Vater des Verunfallten bei seiner Vernehmung den tatsächlichen Unfallhergang ein. Auf die Beteiligten kommen jetzt Strafanzeigen wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Verkehrsunfallflucht und Vortäuschen einer Straftat zu.

MF/Polizeibericht

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