Fr, 07.12.2018 , 08:14 Uhr

Landkreis Regensburg/Kelheim: Drogenhändler von BKA verhaftet

Die Zentralstelle Cybercrime Bayern hat Haftbefehle gegen zwei mutmaßliche Drogenhändler aus dem Raum Regensburg erwirkt. Die Drogen sollen auf einem Handelsplatz im Darknet bestellt worden sein. Es handelt sich um erhebliche Mengen Methamphetamin, die dann hätten weiterverkauft werden sollen. 

Der 25-Jährige aus dem Landkreis Regensburg und der 33-Jährige aus dem Landkreis Kelheim sollen in insgesamt drei Fällen auf einem Darknet-Handelsplatz erhebliche Mengen Methamphetamin („Crystal Meth“) im Ausland bestellt haben. Die Betäubungsmittel waren zumindest in einem Fall in Kerzen eingehüllt und bei der Versendung als „Sojawachs und Kerzen“ deklariert worden. Insgesamt geht es um eine Bestellung im August 2018 über 100 g Metamphetamin und um zwei Bestellungen im September 2018 über jeweils 500 g Methamphetamin.

Da die Bestellungen der Beschuldigten vom Verkäufer auf dem Darknet-Handelsplatz nicht vollständig oder nicht zeitgerecht ausgeführt wurden, sollte – als Ausgleich – eine weitere Versendung mit 200 g der Droge erfolgen. Durch die Beschuldigten war zudem geplant, im Erfolgsfalle ein weiteres Kilogramm bei dem Verkäufer zu ordern. Den Beschuldigten war dabei nicht bekannt, dass die Ermittler bereits Kenntnis von der Kommunikation mit dem Verkäuferaccount auf der Plattform hatten. In Zusammenarbeit mit den ausländischen Behörden konnte ein präpariertes Paket mit der mutmaßlichen Betäubungsmittellieferung auf den Weg gebracht werden. Der 33-jährige Niederbayer wurde noch bei der Öffnung des Pakets durch Spezialkräfte des BKA festgenommen, der 25-jährige Oberpfälzer am Folgetag durch Beamte der KPI Regensburg. Im Zuge weiterer Ermittlungen wurden am Arbeitsplatz der beiden Beschuldigten zusätzlich knapp 200 g Methamphetamin sichergestellt.

Beide Beschuldigten wurden dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Regensburg vorgeführt, der jeweils auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg Haftbefehl wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr erließ. Die Beschuldigten befinden sich seitdem in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten. Ihnen liegen jeweils drei Fälle der gemeinschaftlichen unerlaubten Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge und des gemeinschaftlichen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zur Last. Das Gesetz sieht dafür eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren bis zu 15 Jahren vor. Ein beachtlicher Teil der in die Bundesrepublik eingeführten Betäubungsmittel konnte sichergestellt werden.

 

Hintergrund zur Zentralstelle Cybercrime Bayern

Seit dem 1. Januar 2015 besteht bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg die Zentralstelle Cybercrime Bayern. Diese Zentralstelle ist bayernweit zuständig für die Bearbeitung herausgehobener Ermittlungsverfahren im Bereich der Cyberkriminalität. Sie ermittelt in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Spezialisten der bayerischen Polizei oder des Bundeskriminalamts und mit internationalen Partnern z.B. bei Angriffen auf bedeutende Wirtschaftszweige oder bei Verfahren aus dem Bereich der organisierten Cyberkriminalität. Auch dann, wenn bei Verfahren der Allgemeinkriminalität ein hoher Ermittlungsaufwand im Bereich der Computer- und Informationstechnik abzuarbeiten ist, werden die Staatsanwälte der Zentralstelle tätig. Die bearbeiteten Fälle sind vielfältig: Sie reichen von Hackerangriffen über Fälle des Vorkasse-Betrugs im Internet, z. B. durch professionelle sog. Fake-Shops, und Fälle von Ransomware bis hin zum Handel mit Waffen, Drogen und Kinderpornographie im Darknet. Seit dem 1. August 2018 ist die Zentralstelle Cybercrime Bayern zudem für herausgehobene Fälle der Wirtschaftscyberkriminalität zuständig. Derzeit sind zwölf Staatsanwältinnen und Staatsanwälte bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern tätig. Zum Jahresbeginn 2019 werden es 14 sein.

 

Pressemitteilung BKA

Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

20.04.2024 Blitzermarathon in der Oberpfalz - 640 Verkehrssünder Ziel der Aktion war es, die Gefahren und Risiken von Geschwindigkeitsüberschreitungen wieder mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. So soll die leicht angestiegene Anzahl an Verkehrsunfällen wieder rückläufig gestaltet werden. Die Durchführung des 24-Stunden-Blitzmarathon in Bayern fand 2024 zum elften Mal statt und hat sich so als fester Bestandteil des bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2030 18.04.2024 Bayern: Blitzermarathon 2024 am 19. April Am 19. April startet um 6 Uhr der europaweite „Speedmarathon“. Der Freistaat Bayern beteiligt sich im Rahmen des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2030 „Bayern mobil – sicher an Ziel“ am 24-Stunden-Blitzermarathon. Rund 2.000 Polizistinnen und Polizisten sowie Bedienstete der Gemeinden und Zweckverbänden der kommunalen Verkehrsüberwachung kontrollieren bis Samstagfrüh die Geschwindigkeit an rund 1.500 möglichen Messstellen. Alle Messstellen 21.03.2024 Mötzing: Container mit Diebesgut aus Ostbayern sichergestellt Ende Februar gab es im Gemeindebereich von Mötzing im Landkreis Regensburg mehrere Einbrüche und Diebstähle. Jetzt konnte die Polizei zwei Tatverdächtige verhaften und sucht weitere Geschädigte. In einem Container fanden die Ermittler Diebesgut von Einbrüchen aus den Landkreisen Regensburg und Kelheim. 18.03.2024 Bayern: Mehr Unfälle im Januar Im Januar gab es mehr Unfälle auf Bayerns Straßen als noch im Dezember 2023. Im Vergleich zum Januar 2023 sind die Unfälle mit Personenschaden um 4,1 Prozent niedriger.