Mo., 27.02.2023 , 13:35 Uhr

Landkreis Regensburg: Kapazitäten für Geflüchtete nahezu erschöpft

Der Landkreis Regensburg bittet Bürgerinnen und Bürger, Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

Die Kapazitäten im Landkreis Regensburg sind nahezu erschöpft – der Landkreis fragt seine Bürgerinnen und Bürger deshalb, wer privaten Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung stellen kann. In den vergangenen Wochen und Monaten nahmen die Asylzahlen wieder stark zu. Wie das Landratsamt berichtet, können Geflüchtete derzeit kaum mehr in dezentralen Unterkünften unterkommen. Alleine im vergangenen halben Jahr seien 650 Menschen auf Asylsuche in den Landkreis Regensburg gekommen.

MF

 

Die Mitteilung aus dem Landkreis Regensburg

Die Unterbringungssituation von Geflüchteten ist auch im Landkreis Regensburg mehr als angespannt. In den letzten Wochen und Monaten nahmen die Asylzahlen, unabhängig von der Fluchtsituation Ukraine, wieder stark zu. Geflohene können kaum mehr in dezentralen Unterkünften unterkommen, da das Angebot an verfügbarem Wohnraum auch im Landkreis Regensburg stark zurückging. Es zeigt sich, dass aufgrund der ständig steigenden Zahlen bald erneut ein weiterer dringender Unterbringungs-Bedarf entstehen wird. Das Landratsamt bittet daher Bürgerinnen und Bürger, Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen.

 

Kapazitäten im Landkreis Regensburg nahezu erschöpft

Waren es in 2015 noch 1982 Menschen, die Zuflucht im Landkreis Regensburg gesucht haben, stieg die Zahl in 2022 auf 2899 plus 2000 Ukrainerinnen und Ukrainer. Alleine in den letzten sechs Monaten war eine Zunahme von 650 Asylbewerbern im Landkreis Regensburg zu verzeichnen. So mussten neben den drei Gemeinschaftsunterkünften Hemau, Wörth und Regenstauf weitere Notunterkünfte in Neutraubling, Wörth und zuletzt in Schierling eröffnet werden. Um den Jahreswechsel hat sich die Lage weiter zugespitzt.

Weil größere leerstehende Gewerbeimmobilien derzeit nicht mehr zur Anmietung zur Verfügung stehen und die Zahl der Asylbewerber immer weiter zunimmt, hat das Landratsamt – wie bereits bekannt – ein Hotelschiff als weitere Notunterkunft für sechs Monate angemietet, was jedoch zu keiner langfristigen Entspannung der Unterbringungssituation führen wird. Eine erneute Belegung von Schulturnhallen im Landkreis Regensburg soll – wenn möglich – vermieden, damit der Vereins- und Schulsport dort aufrechterhalten werden kann. Eine Weiterverteilung in dezentrale Unterkünfte ist aufgrund fehlender Kapazitäten nicht mehr möglich.

 

Aufruf des Landratsamtes: Wohnungen dringend gesucht

Wer privaten Wohnraum anbieten möchte, sollte sich an die E-Mail-Adresse Anmietung@lra-regensburg.de. des Landratsamtes wenden. Benötigte Angaben sind: Kontaktdaten des Wohnungs-/Hausinhabers, Anschrift der Unterkunft, Größe der Unterkunft (m² | Personenanzahl), Ausstattung der Unterkunft, Zeitpunkt, ab dem die Unterkunft zur Verfügung steht und wie lange, Entfernung zu ÖPNV und Einkaufsmöglichkeiten. In diesen Fällen tritt das Landratsamt als Vermittler zwischen Vermieter und Mieter auf. Die Miete wird gegebenenfalls vom Jobcenter bzw. Sozialamt übernommen.

 

Anmietung großer Wohnungen oder auch kompletter Häuser

Darüber hinaus bitten wir Bürgerinnen und Bürger, die große Wohnungen (für 10 oder mehr Personen) oder Häuser für Geflohene für einen Zeitraum von mindestens 24 Monaten zur ortsüblichen Miete zur Verfügung stellen wollen, sich mit dem Ausländeramt des Landratsamtes in Verbindung zu setzen und zwar unter der E-Mail-Adresse auslaenderamt@landratsamt-regensburg.de. In diesem Fall wird das Landratsamt als Vermieter fungieren.

Wir danken allen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis Regensburg für die bisher schon gezeigte große Hilfsbereitschaft.

 

 

Hintergrund: Asylzahlen

Allein in den letzten 6 Monaten wurden dem Landkreis Regensburg 650 Personen mit Asylbezug zugewiesen. Nach dem Königsteiner Schlüssel entfallen etwa 15 % auf Bayern. Innerhalb Bayerns nach der DVAsyl 8,5 % auf die Oberpfalz. Ebenfalls auch nach der DVAsyl 17,3 % auf den Landkreis Regensburg (Stadt R und Lkr SAD je 13 %). Die AnkER-Einrichtung in Regensburg ist etwa mit 1000 bis 1500 Personen belegt. 17,3 Prozent muss der Landkreis Regensburg übernehmen. Im AnkER Regensburg kommen täglich im Schnitt 20 Personen neu an.

 

Pressemitteilung Landratsamt Regensburg

 

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