Zum Jahreswechsel 2025/2026 treten bei der Oberpfalzbahn und der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Cham (VLC) umfangreiche Änderungen in Kraft. Neben neuen Fahrplänen und zusätzlichen Verbindungen wird auch das Tarif- und Vertriebssystem grundlegend reformiert.
Die Oberpfalzbahn erweitert ihr Angebot um rund 300 Kilometer pro Tag. Besonders profitieren Pendler und Fahrgäste auf den Linien RB 27 (Schwandorf–Cham–Furth im Wald), RB 28 (Cham–Bad Kötzting–Lam) und RB 29 (Cham–Waldmünchen). Neue Zugverbindungen am Morgen und am Abend schließen bisherige Taktlücken. So fährt etwa künftig ein zusätzlicher Zug um 7.09 Uhr ab Schwandorf nach Furth im Wald, außerdem gibt es eine späte Verbindung um 21.50 Uhr von Cham nach Waldmünchen.
Auch im Busverkehr werden Fahrpläne angepasst. Betroffen sind unter anderem die Linien 590 (Furth im Wald–Arber), 610 (Cham–Miltach–Bad Kötzting) und 614 (Skibus Zellertal). Ziel ist eine bessere Anbindung an die neuen Bahnzeiten.
Mit dem Fahrplanwechsel startet zugleich die große Tarifreform der VLC, die anlässlich des 25-jährigen Bestehens umgesetzt wird. Die wichtigste Neuerung: „In der Oberpfalzbahn werden keine Fahrkarten mehr verkauft!“
Wie in anderen Regionen gilt künftig: Zustieg nur mit gültigem Ticket.
Das neue Konzept orientiert sich an einem bayernweiten Standard, der von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) vorgegeben wurde. Die VLC möchte damit digitaler, schlanker, kooperationsfähiger und kontrollierbarer werden.
Der Verkauf von Fahrkarten erfolgt künftig über Automaten, die Mobilitätszentrale und die Wohin-du-Willst-App. Dort gibt es neben Einzelfahrten auch 10er-Karten, Abos und Ermäßigungstickets.
Ermäßigungen gelten etwa für Jugendliche bis 18 Jahre, Senioren ab 65 Jahren, Ehrenamtskarten-Inhaber sowie Leistungsbeziehende nach SGB II, XII oder AsylbLG.
Einige Tickets wie die 10er-Karte und Schülermonatskarten werden übergangsweise noch auf Papier angeboten – bis März bzw. Juli 2026.
Mit der Einführung von digitalen QR-Code-Tickets will die VLC auch den Missbrauch im Nahverkehr eindämmen. In der Pressemitteilung heißt es: „Gerechtigkeit beginnt damit, dass jeder Nutzer sich an den Kosten beteiligt und ein Ticket löst!“
Hintergrund sind bundesweite Schwerpunktkontrollen, bei denen teils bis zu zehn Prozent Schwarzfahrerquote festgestellt wurden.
Die VLC setzt daher künftig auf standardisierte, digital kontrollierbare Tickets, die mehr Sicherheit und Transparenz bieten sollen.