Im Landkreis Cham zeigt sich aktuell eine deutliche Entspannung der Flüchtlingssituation. Die Zahl neu zugewiesener Asylbewerber durch den Freistaat Bayern ist stark gesunken: Im Juni 2025 kamen keine neuen Personen, im Juli nur zwei und im August lediglich eine. Dadurch konnte das Landratsamt den Vertrag mit der Asylunterkunft in Lohberg wie geplant auslaufen lassen. Die dort zuletzt untergebrachten 30 bis 35 ukrainischen Geflüchteten wurden auf andere Einrichtungen im Landkreis verteilt. Die Unterkunft in Lohberg hatte eine maximale Kapazität von 110 Personen.
Laut Landrat Franz Löffler sehen wir nun eine „veränderte Situation“ im Vergleich zu den letzten Jahren. Die staatlichen Unterkunftskapazitäten sind aktuell nicht voll belegt und können erstmals wieder „mit Augenmaß reduziert“ werden. Anfang 2025 mussten noch 547 Menschen in dezentralen Unterkünften untergebracht werden, aktuell sind es nur noch 405 – ein Rückgang um über 140 Personen. Löffler spricht von einer „dringend benötigten Atempause“. Gleichzeitig bleibe ein Sicherheitspuffer für mögliche internationale Entwicklungen eingeplant. Er sieht den Rückgang als Ergebnis effektiver Grenzkontrollen und betont: „Wir sind auf dem richtigen Weg, die illegale Migration weiter unter Kontrolle zu bringen.“
Im Jahr 2025 wurden dem Landkreis Cham bislang nur 51 neue Asylbewerber zugewiesen – ein starker Rückgang im Vergleich zu den 267 Personen im ersten Halbjahr 2024. Auch die Zahl der ukrainischen Geflüchteten hat sich stabilisiert: Im ersten Halbjahr 2025 kamen 66 Personen hinzu. Zum Stichtag 30. August 2025 lebten im Landkreis Cham rund 3.230 Menschen mit Fluchthintergrund, etwa 260 weniger als ein Jahr zuvor. Dem stehen deutlich mehr Wegzüge gegenüber – durch Abschiebungen, Rückkehr in die Heimat oder normale Umzüge.
Von den rund 3.230 Personen mit Fluchthintergrund stammen etwa 1.360 aus der Ukraine und rund 1.870 aus anderen Herkunftsregionen. Erfasst werden alle Menschen, die sich im laufenden Asylverfahren befinden oder dieses bereits abgeschlossen haben – unabhängig vom aktuellen Aufenthaltsstatus.
Franz Löffler betont: „Unterbringung und Integration müssen Hand in Hand gehen.“ Die meisten untergebrachten Personen warten noch auf eine Entscheidung über ihren Aufenthaltsstatus. Aus seiner Sicht sei es für alle so wichtig, diese Entscheidung so schnell wie möglich zu treffen, am besten noch an der Grenze. Der Landrat fügt an:
Wenn uns das noch besser gelingt, bin ich mir sicher, dass unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft die Kraft für Neuanfänge und Integration hat.
Pressemitteilung Landratsamt Cham / MF