Mi., 26.02.2020 , 14:42 Uhr

Landkreis Cham: Anführer einer rechtsterroristischen Gruppe festgenommen

Im Landkreis Cham ist ein hochrangiges Mitglied einer rechtsterroristischen Gruppe festgenommen worden, das schreibt der SPIEGEL heute in seiner Online-Ausgabe. Die Generalstaatsanwaltschaft München habe dies gegenüber dem SPIEGEL bestätigt.

Der 22-Jährige habe eine militärische Ausbildung und soll ein Attentat geplant haben, möglicherweise auf eine Mosche oder Gebetshaus. In einem Chat habe er sich zu seinen Plänen geäußert. Bei der Festnahme seien auch Waffen gefunden worden. Der 22-Jährige nannte sich im Internet „Heydrich“, nach einem hohen SS-Offizier.

Er soll einer der Köpfe der weltweit vernetzten rechtsextremen Terror-Gruppe „Feuerkrieg Division“ (FKD) sein. Er sitzt seit dem 5. Februar in Untersuchungshaft.

Gegen den 22-Jährigen wird wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Bei einer Hausdurchsuchung hätten Ermittler dem Bericht zufolge mehrere Waffen sichergestellt, die derzeit von einem Gutachter überprüft würden.

In der Chatgruppe seien über 70 Personen aus 15 Ländern aktiv gewesen. Die Organisation verfügt über mindestens sechs Mitglieder in Deutschland.

Unter den sechs festgenommen Personen in Deutschland, ist auch der junge Mann aus dem Landkreis Cham.

Aus Sicherheitskreisen hieß es, die „Feuerkrieg Division“ sei den Behörden bekannt. Die Sicherheitsbehörden widmeten sich aktuell verstärkt der Aufklärung „rechtsextremistischer Internetgruppierungen“.

Die rassistische und rechtsextreme Hass-Propaganda der FKD weist Ähnlichkeiten zur Gruppe „Atomwaffen Division“ auf, die unter anderem in den USA und in Großbritannien aktiv ist. Dem SPIEGEL zufolge waren zwei Deutsche auch in beiden Gruppen Mitglieder. Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linkspartei mitgeteilt, die Sicherheitsbehörden hätten im Juni 2018 erstmals Hinweise auf die Existenz einer Gruppierung mit dem Namen „Atomwaffen Division“ erhalten.

Laut dem SPIEGEL sei die offizielle Auflösung der Gruppe „Feuerkrieg Division“ im Februar 2020 nur fingiert gewesen. In diesen internen Chats sei erkennbar, dass die Vereinigung nach wie vor aktiv ist – nur unter anderem Namen. Die rechtsextreme Gruppe war im Oktober 2018 gegründet worden.

 

 

Informationen SPIEGEL/ntv/dpa

Das könnte Dich auch interessieren

01.11.2025 Halloween in Ostbayern: Polizei zieht Bilanz Die Halloween-Nacht in Ostbayern verlief aus Sicht der Polizei in Niederbayern und der Oberpfalz insgesamt ruhig. Zwar gab es Ruhestörungen, kleinere Schlägereien und Sachbeschädigungen, doch größere Einsätze blieben aus. 28.09.2025 Ostbayern: Täter brechen Opferstöcke auf – Polizei bittet um Hinweise Aufbruch in Pielenhofen Zwischen 16:15 Uhr und 19:00 Uhr wurde in der Klosterstraße in Pielenhofen der Opferstock der Kirche von einem unbekannten Täter gewaltsam geöffnet. Da sich kein Geld darin befand, blieb es beim Sachschaden im dreistelligen Bereich. Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Nittendorf unter 09404 / 95140 entgegen. Wetterfeld: Täter brechen Opferstöcke auf Ebenfalls am 01.07.2025 Gewalt gegen Polizei: Mehr betroffene Beamte in der Oberpfalz trotz weniger Fälle Das Bayerische Lagebild 2024 zur Gewalt gegen Polizeibeamte ist am 25. Juni vorgestellt worden. Für die Oberpfalz zeigt sich ein gemischtes Bild: Während die Zahl der gemeldeten Fälle leicht zurückgegangen ist, wurden mehr Polizisten Opfer von Gewalt. 02.04.2025 Cham: Eines von nur noch neun Gerichten für Abschiebehaft in Bayern Das Amtsgericht Cham wird eines von nur noch neun Gerichten in Bayern, das künftig über Abschiebehaft entscheidet. Der Freistaat bündelt die Zuständigkeiten, um Verfahren zu beschleunigen und die Justiz zu entlasten.