Do., 17.09.2020 , 10:21 Uhr

Landgericht Regensburg: Anklage gegen Christian Schlegl zugelassen

Das Landgericht Regensburg hat die Anklage gegen den früheren OB-Kandidaten Christian Schlegl zugelassen. Wann die Verhandlung stattfinden wird, ist noch nicht bekannt. Schlegel wird wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung und Verstößen gegen das Parteiengesetz angeklagt. 

Christian Schlegls Anwalt hat sich mit einem kurzen Statement dazu geäußert:

Mein Mandant nimmt diese Entscheidung zur Kenntnis und hat weiterhin hohes Vertrauen in den Rechtsstaat. Einer Aufklärung der Sachverhalte in der gerichtlichen Hauptverhandlung sieht er entgegen.

 

Weitere Videos zu Christian Schlegl

Der ehemalige CSU-Oberbürgermeisterkandidat hat vor der vergangenen Kommunalwahl angekündigt, nicht wieder zu kandidieren. Bereits 2019 hatte er bestätigt, sich nicht mehr für den Stadtrat zur Wahl stellen zu wollen.

Um diese Aussage geht es unter anderem: Im aktuellen Verfahren gegen Christian Schlegl geht es unter anderem um dessen Aussage vor Gericht im ersten Prozess gegen Joachim Wolbergs und weitere Angeklagte. Schon damals hatten Verteidiger im Saal die Aussagen des ehemaligen OB-Kandidaten angezweifelt. Im Nachgang hatten die Verteidiger eines der Angeklagten angekündigt, Strafanzeige gegen Schlegl stellen zu wollen. Dieser hatte wiederum angekündigt, sich ebenfalls einen solchen Schritt zu überlegen- wegen falscher Verdächtigungen.

MF/MB

 

Pressemitteilung der Landgerichts Regensburg

Mit Beschluss vom 11. September 2020 hat das Landgericht Regensburg die Anklage der Staatsanwaltschaft Regensburg vom 17. April 2019 gegen den früheren OB-Kandidaten Christian Schlegl zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet. Der Prozess findet vor der für Wirtschaftsstrafsachen zuständigen 7. Strafkammer statt. Ein zeitlicher Rahmen steht noch nicht fest.

Dem Angeklagten werden Beihilfe zur Steuerhinterziehung und Verstöße gegen das Parteiengesetz im Zusammenhang mit der Verschleierung von Wahlkampfspenden aus der Immobilienbranche anlässlich seiner Bewerbung für das Oberbürgermeisteramt der Stadt Regensburg bei der Kommunalwahl 2014 vorgeworfen. Das relevante Spendenaufkommen beziffert die Anklage insoweit mit rund 150.000 Euro. Ferner liegen dem Angeklagten uneidliche Falschaussagen bei seinen Vernehmungen als Zeuge in der 2018 durchgeführten Hauptverhandlung vor der 6. Strafkammer im Strafverfahren gegen Joachim Wolbergs, Volker Tretzel, Franz W. und Norbert Hartl zur Last.

Die Eröffnung des Hauptverfahrens wegen hinreichenden Verdachts stellt keine endgültige Beurteilung und erst recht keine Verurteilung dar. Sie bedeutet nur, dass der Kammer die Überprüfung dieser Vorwürfe in einer Hauptverhandlung geboten erscheint. Eine Hauptverhandlung bietet weitergehende Aufklärungsmöglichkeiten als die im Zwischenverfahren vorgenommene Auswertung der Aktenlage, weil das Gericht in der Hauptverhandlung alle relevanten Beweise unmittelbar, unter Mitwirkung der übrigen Verfahrensbeteiligten erhebt. Ein eventuelles Urteil darf ausschließlich auf das Ergebnis der Hauptverhandlung gestützt werden. Bis zum rechtskräftigen Verfahrensabschluss gilt die Unschuldsvermutung.

Pressemitteilung

 

Das könnte Dich auch interessieren

19.08.2025 Verfahren gegen Ex-OB Joachim Wolbergs in München wohl erst im Frühjahr 2026 Ursprünglich war der Prozessstart bereits für Februar 2025 vorgesehen, dann auf September verlegt worden. Nun sollen auch diese Termine nicht gehalten werden können. Weitere Verschiebung wegen vorrangiger Haftsachen Wie eine Gerichtssprecherin der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte, plant die zuständige Kammer derzeit eine Verhandlung im Frühjahr 2026. Konkrete Termine stünden noch nicht fest. Die für den 19.12.2025 Regensburg: Lebenslange Haft im Mordprozess von Mintraching Vor dem Landgericht Regensburg ist heute das Urteil im Pfingsmord von Mintraching gefallen. 19.12.2025 Regensburg: Öffnungszeiten des Landratsamtes zwischen den Feiertagen Das Landratsamt Regensburg ist zwischen den Weihnachtsfeiertagen wie gewohnt zu den regulären Öffnungszeiten für die Bürgerinnen und Bürger erreichbar. 19.12.2025 Nach Unfallflucht in Riekofen: Tatverdächtige gesteht Nach 15 Monaten intensiver Suche hat die Polizei einen Erfolg in den Ermittlungen zur tödlichen Fahrerflucht in Riekofen vermeldet. Eine Tatverdächtige wurde gefasst - und sie hat bereits gestanden. Weitere Informationen gibt die Polizei gerade in einer Pressekonferenz bekannt.