Zum Auftakt der Verteilaktion von kostenlosen FFP2-Masken an Menschen aus Corona-Risikogruppen war der Andrang groß. In einigen Apotheken im Freistaat gingen die Vorräte schon am Vormittag aus. Nun warten die Inhaber auf weitere Lieferungen – und bitten Kunden um Geduld.
«Lebhaft», «geschäftig», «eine sehr hohe Nachfrage»: Zum Auftakt der Ausgabe von kostenlosen FFP2-Masken an Menschen aus Corona-Risikogruppen berichten Apotheker in Bayern über einen großen Andrang. Während einige Betriebe nach Angaben des Bayerischen Apothekerverbands (BAV) alle Abholer versorgen konnten, meldeten andere Inhaber schon am späten Dienstagvormittag, dass vorerst alle Vorräte ausgegeben seien.
«Wenn`s was umsonst gibt, ist der Deutsche eben dabei», sagte Ulrich Koczian, Apotheker in Augsburg. Er habe 1500 FFP2-Masken vorrätig gehabt, am Dienstagmittag seien nur noch 200 übrig gewesen. «Das
reicht nicht über den Nachmittag», sagte Koczian. «Dabei haben die Menschen ja den ganzen Dezember Zeit.»
Sogar bis 6. Januar können über 60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen je drei FFP2-Masken kostenlos in Apotheken erhalten. Im neuen Jahr können sie dann mit Coupons von der
Krankenkasse zwölf weitere Masken bekommen – vorgesehen ist dafür ein Eigenanteil von je zwei Euro für sechs Masken. Dennoch nutzten in Bayern viele Berechtigte gleich den ersten Tag der vom Bund
angekündigten Verteilaktion zur Abholung der Masken.
«Bei den Leuten scheint sich in den Köpfen festgesetzt zu haben, dass Dienstag der Abgabetag ist», sagte Birgit Hlawa-Geiger, Inhaberin einer Apotheke in Straubing. «Wir sind schon ein bisschen überrannt
worden, unsere Vorräte sind am Vormittag komplett raus.» Auch aus Regensburg, Coburg und Immenstadt im Allgäu meldeten Apotheker sehr große Nachfrage. Teilweise seien Vorräte, die sonst für mehrere Monate reichen, am Vormittag ausgegeben worden.
Dass in manchen Apotheken schon am Dienstag keine FFP2-Masken mehr vorrätig waren, habe an der «sehr kurzen Vorlaufzeit» gelegen, sagte ein BAV-Sprecher. Zudem habe es Verzögerungen bei den Lieferungen gegeben. «Wir gehen aber davon aus, dass sich die Situation in den kommenden Tagen flächendeckend normalisieren und damit merklich entspannen wird.»
Weitere Lieferungen erwarteten viele Apotheken noch am Dienstagnachmittag, spätestens aber in den kommenden Tagen. Hans-Joachim Schreeck, Inhaber einer Apotheke in Coburg, sagte: «Die
Masken sind zwar bestellt, kommen aber nicht auf Pfiff.» Positiv sei, dass viele Besucher Verständnis für diese Verzögerungen hätten: «Die Kunden sind eigentlich total lieb.»
dpa