Das Interesse an der Briefwahl ist vor den Kommunalwahlen in Bayern sehr groß. Vielerorts übertraf eine Woche vor der Wahl die Zahl der Briefwahlanträge die Zahl der Briefwähler bei den Kommunalwahlen 2014. Das ergab eine dpa-Umfrage in zehn Städten.
So wurden etwa in Augsburg zum Ende der vergangenen Woche bereits rund 40 600 Briefwahlanträge gestellt. Bei der Wahl 2014 seien es letztlich rund 27 680 Briefwähler gewesen, teilte eine Sprecherin der Stadt mit. Ähnlich hohe Zahlen melden die Städte München, Nürnberg, Landshut, Würzburg, Regensburg, Ingolstadt, Schweinfurt, Bamberg und Straubing. Die Zahlen bilden dabei den seit mehreren Jahren bestehenden Trend zu mehr Briefwählern ab.
Einen Zusammenhang des großen Interesses an der Briefwahl mit dem Coronavirus sieht man bei den meisten der angefragten Städten hingegen nicht. Er verstehe die Sorgen, die sich manche wegen der täglich neuen Meldungen machten, teilte der Wahlleiter in München mit. Doch diese seien unbegründet. In allen Wahllokalen gebe es die Möglichkeit zur Handdesinfektion.
Das Innenministerium teilte mit, jeder könne bei der Stimmabgabe einen eigenen Stift benutzen statt des vor Ort ausgegebenen. Zudem wies das Ministerium darauf hin, dass es für Erkrankte bis 15 Uhr am Wahltag möglich sei, Briefwahl zu beantragen. «Niemand sollte sich davon abhalten lassen, wählen zu gehen», so Innenminister Joachim Herrmann (CSU).
dpa