Ab kommenden Montag, den 22. Februar sollen Kitas wieder öffnen dürfen. Voraussetzung dafür ist allerdings, eine 7-Tage-Inzidenz von 100. Der Verband katholischer Kindertageseinrichtungen Bayern weist deshalb darauf hin, dass Kita-Personal und Träger vor erhebliche Umsetzungsprobleme gestellt werden. „Natürlich ist klar – Kinder und Eltern sehnen sich nach dem ganz normalen Kita-Alltag“, so Maria Magdalena Hellfritsch, Geschäftsführerin des Verbandes katholischer Kindertageseinrichtungen Bayern. Nicht zuletzt mit Blick auf die Bedeutung der sozialen Teilhabe von Kindern und deren Bildungschancen sowie für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf dränge die Zeit.
Allerdings sei der vom Gesundheitsministerium festgelegte 7-Tage-Inzidenzwert von 100 für die Wiederaufnahme eines eingeschränkten Regelbetriebs mehr als kritisch zu sehen. „Dies bedeutet auf der einen Seite, dass alle Kinder kommen können, aber auch, dass die Kita von einem auf den anderen Tag geschlossen werden muss, sofern der Inzidenzwert über 100 steigt. Dies ist für Kita-Träger, Personal und Eltern keine planbare Öffnungsstrategie“, so Hellfritsch. Darüber hinaus sei für den 22. Februar 2021 weder die Bereitstellung von Antigen-Schnelltests für Selbsttestungen des Kita-Personals sichergestellt, noch gäbe es flächendeckende Reihentestungen in Kitas.
Hellfritsch begrüßt die Pläne der Bayerischen Staatsregierung, die Elternbeitragspauschale auch für März 2021 zu übernehmen, um damit Eltern zu entlasten, die ihr Kind noch zu Hause betreuen. Dies hat Ministerpräsident Dr. Markus Söder in seiner Regierungserklärung am 12. Februar 2021 bekannt gegeben. „Es bleibt zu hoffen, dass dies möglichst viele Eltern nutzen können“, so Hellfritsch. Der noch ausstehende Beschluss zur Umsetzung müsse aber auch zügig Rechtssicherheit für Träger bringen.
Derzeit seien die Corona-Mutanten die größte Bedrohung auch in Kindertageseinrichtungen. „Das pädagogische Personal sieht sich hoch gefährdet, da in nicht wenigen Einrichtungen ab dem 22. Februar 2021 Vollbetrieb herrschen wird“, betont Hellfritsch. Für eine langfristige Öffnung müsse darüber hinaus ein klares Konzept für Impfangebote für das Kita-Personal vorgelegt werden. „Personalausfälle und krankheitsbedingte Gruppenschließungen kann sich niemand mehr leisten“, so Hellfritsch.
In Bayern besuchen ca. 197.000 Kinder eine der rund 2.770 katholischen Kindertageseinrichtungen. Für deren Finanzierung sind Elternbeiträge ein wesentlicher Faktor.
pm/MS