Mi, 13.12.2017 , 17:59 Uhr

Kelheim: Widerstand gegen den Nationalpark "Donauauen"

Im Landkreis Kelheim bildet sich Widerstand gegen die Pläne des bayerischen Umweltministerium, in den Donauauen einen Nationalpark zu errichten. Mehr als 10.000 Menschen sprechen sich bereits gegen den geplanten Nationalpark aus. Günter Brünnig aus dem Raum Kelheim hat die betroffenen Vereine und Verbände zusammengebracht. Der Kanu Club Kelheim, der Alpenverein, Jäger, Fischer und Waldbauern unterstützen den Protest.

Mit im Boot ist auch der Bayerische Bauernverband, Kreisverband Kelheim. Laut dessen Geschäftsführer Alois Schweiger sprechen folgende Argumente gegen die Ausweisung eines dritten bayerischen Nationalparks:

  1. Alle in den Karten des bay. Umweltministeriums dargestellten Flächen sind bereits durch verschiedene Naturschutzverordnungen geschützt (Landschafts- und Naturschutzgebiete, FFH-Gebiete, Europa-Diplom für Donaudurchbruch).
  2. Teilweise sind in den dargestellten Flächen auch noch viele Privatflächen von Landwirten und Bürgern, Grünlandflächen und Auwaldflächen im Donauvorland, Waldflächen in den Gebieten bei Stausacker und Weltenburg.
  3. Es gibt keine Möglichkeit die geplanten Nationalparkflächen zu den Privatflächen „abzupuffern“, da keine Flächenreserven vorhanden sind. Nichtbewirtschaftung von staatseigenen Flächen und Renaturierung des Donauverlaufes haben sofort negative Auswirkungen auf die angrenzenden Flächen (Bewirtschaftungseinschränkungen, Flächenverlust durch Abschwemmungen bei Uferabbrüche).
  4. Die einbezogenen Waldflächen sind überwiegend mit Fichten und Mischwälder mit hohem Fichtenanteil bestockt, auch hier keine Pfufferzonen zur aktiven Borkenkäferbekämpfung auf staatseigenen Flächen möglich. Privatwaldflächen wären Borkenkäferplagen schutzlos ausgeliefert.
  5. Bisher konnten die angrenzenden staatlichen Flächen durch die Jagdgenossenschaften mitbejagt werden.
  6. Probleme bei Naturschutzangelegenheiten, z.B. durch Biberschäden, könnten nicht mehr mit der örtlichen Naturschutzbehörde geregelt werden, sondern nur mehr über das bayerische Umweltministerium.
  7. Da die Flächenausstattung für einen Nationalpark in den gesamten Donau- und Isarauen nicht ausreichend ist, könnten auch zusätzliche Waldflächen aus dem Hienheimer und Kelheimer Forst mit einbezogen werden.
  8. Allgemeiner Wertverlust von angrenzenden Privatflächen durch mögliche Bewirtschaftungsauflagen und ggf. Flächenerweiterungen.

 

Unsere Berichterstattung:

Über das Streitthema Nationalpark im Landkreis Kelheim haben wir bereits mehrfach berichtet:

 

KH/LS

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