Am Montag genehmigte der Kreisausschuss des Landkreises Kelheim den Entwurf für den Neubau des Landratsamtes. Die Kosten für das Verwaltungsgebäude steigen jetzt jedoch auf insgesamt 17,76 Millionen Euro.
Die Auftragsvergabe soll schon im Januar kommenden Jahres starten, damit das Gebäude selbst bis Herbst 2016 fertig gestellt werden kann. Dabei soll die Umsetzung des Bauentwurfes durch das Landratsamt selbst und nicht durch einen Generalunternehmer erfolgen. Die Mitglieder des Kreisausschusses erhoffen sich so Kosteneinsparungen sowie die Möglichkeit, regionale Firmen zu berücksichtigen. Einhellig entschieden sich die Kreisräte für einen Kautschukboden anstatt des geplanten PVC-Bodens. Von diesem gingen nämlich Gesundheitsgefahren aus, erklärte ödp-Kreisrat Peter-Michael Schmalz.
Neben der Entscheidung für einen anderen Bodenbelag haben jedoch noch mehr Faktoren zu einer Kostensteigerung des Entwurfes beigetragen: Für die Entsorgung von Erdreich muss eine höhere Summe als geplant veranschlagt werden und aus Gründen der Barrierefreiheit ist der Einbau eines zweiten Aufzuges notwendig. Außerdem könne weniger Mobiliar als angenommen aus dem alten Landratsamt in den Neubau mit umziehen. Den weitaus größten Faktor der Zusatzkosten machen jedoch Honorarsteigerung aus.
Diesen Sommer wurde von Bundesregierung und Bundesrat eine neue Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) beschlossen. Nach Ansicht von Kreiskämmerer Schmidbauer würden damit die Kosten aller kommunalen Bauvorhaben im Durchschnitt um vier bis fünf Prozent steigen. Bereits im Sommer kritisierte der Bayerische Gemeindetag die Verordnung stark. Von einer „Kostenexplosion“ für die Gemeinden und einer Verschwendung von Steuergeldern war damals die Rede.
SC