Drei streikende Bauarbeiter haben in Regensburg die Nacht auf Kränen verbracht. Am Donnerstag haben sie und ihre rund 20 Kollegen erneut auf der Baustelle gegen die ausbleibende Bezahlung protestieren. «Sie wollen den Streik erst beenden, wenn sie Geld bekommen», sagte eine Polizeisprecherin. Die Männer sagen nach Angaben der Polizei, dass sie seit zwei Monaten keinen Lohn mehr erhalten haben. Im Laufe des Donnerstags haben sich die Arbeiter mit ihrem Arbeitgeber geeinigt.
dpa
Gestern haben wir in Regensburg über streikende Bauarbeiter berichtet. Unser Bericht hat dabei für eine Firma aus der Region zu Missverständnissen geführt.
Der in der ursprünglichen Version des Berichts gezeigte Bagger der Firma Schreiner hatte mit der Aktion der Bauarbeiter nichts zu tun. Natürlich sind die streikenden Arbeiter auch nicht bei der Firma Schreiner angestellt, sondern wie in unserem Bericht erwähnt von einer Firma aus Italien.
Am Mittwoch, 05.08.2020 legten Arbeiter ab 13.20 Uhr eine Baustelle lahm und besetzten aus Protest zwei Baukräne.
Zunächst blockierten ca. 25 Bauarbeiter mit einem Bagger die Straße und Zufahrt zu einer Großbaustelle in der Dr.-Gessler-Straße. Als Grund für ihre Protestaktion gaben die aus Italien stammenden Bauarbeiter an, dass sie seit zwei Monaten keine Lohnzahlungen erhalten hätten. Um ihren Forderungen noch mehr Nachdruck zu verleihen, bestiegen drei von ihnen zwei Baukräne auf der Baustelle und besetzten die Führerhäuser. Um auf sich aufmerksam zu machen und sich Gehör zu verschaffen, schlugen sie mit Eisenstangen auf die Verstrebungen der Kräne. Für eine eventuelle Sicherung der Personen auf den Baukränen hielten sich Höhenretter der Berufsfeuerwehr vor Ort in Bereitschaft, mussten aber nicht eingreifen.
Um sich mit den Streikenden verständigen und die Hintergründe aufklären zu können, wurde vom polizeilichen Einsatzleiter ein Dolmetscher hinzugezogen. Dieser versuchte zwischen den Protestierenden und ihrem eigentlichen Arbeitgeber in Italien zu vermitteln. Schließlich wurde eine mögliche Einigung für den Folgetag in Aussicht gestellt. Daraufhin kündigten die Streikenden an, die Nacht auf einer Grünfläche verbringen zu wollen. Da sich diese Personengruppe ruhig verhielt und für die drei Protestierenden auf den Kränen keine akute Gefahr bestand, wurde der Einsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst um 17.45 Uhr beendet.