Angesichts der geplanten breiten Einbeziehung von Ärzten in die Corona-Impfungen werden die Kapazitäten der bayerischen Impfzentren möglicherweise doch nicht so ausgebaut wie geplant. Das berichtete der «Münchner Merkur» (Donnerstag) unter Berufung auf ein Schreiben des Bayerischen Landkreistags, das nach Gesprächen mit dem Gesundheitsministerium an Bürgermeister und Landkreise verschickt worden sei. Der Ausbau solle aller Voraussicht nach nicht mehr weiterverfolgt werden, heißt es demnach. Es werde empfohlen, keine weiteren Ausweitungen zu planen.
Bislang war geplant, die Impfmöglichkeiten in den Zentren von derzeit maximal 49 000 pro Tag bis April auf 110 000 zu erhöhen. Inzwischen haben Bund und Länder aber beschlossen, dass Ärzte auf breiter Front ins Impfsystem einbezogen werden - wobei die Menge an Impfstoff weiterhin begrenzt sein wird. Über den Start in den Praxen sollen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder entscheiden, «zeitnah» noch vor den nächsten Bund-Länder-Beratungen am 22. März. Die Gesundheitsminister sollen dafür eine Empfehlung vorlegen.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte dem «Münchner Merkur»: «Die durch den Bund klar geforderte Erhöhung der Impfkapazitäten in den Impfzentren haben wir in Bayern mit den Verantwortlichen vor Ort flexibel geplant und werden davon in Bereichen mit einer nicht so hohen Praxisdichte sicherlich weiter profitieren.» Klar sei aber auch: «Gerade im April werden die avisierten Impfstoffmengen noch nicht dazu führen, dass wir in den beiden Säulen jeden Impfwunsch erfüllen können.» Die Zentren seien derzeit «Rückgrat der Impfstrategie». Gleichwohl sei es richtig, so schnell wie möglich die Arztpraxen in das System zu holen.
dpa