Immer mehr Menschen auch in Bayern werden pflegebedürftig; die Belastung des Pflegepersonals steigt. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) will daher am Donnerstag (10.00 Uhr) bei einem Pflegegipfel in Nürnberg über die erforderlichen Konsequenzen diskutieren. Unter den 400 Teilnehmern sind Vertreter von Pflegeberufen, Wissenschaft, Kassen, Kommunen und Einrichtungsträgern sowie von Pflegebedürftigen. Ein Statement von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) ist für den Nachmittag (15.15 Uhr) geplant.
Um die pflegerische Versorgung an die demografische Entwicklung anzupassen, sei ein breiter gesellschaftlicher Konsens nötig, sagte Huml. Daher wolle sie den Gipfel nutzen, um mit allen Beteiligten zu sprechen.
Die Erwartungen einiger Teilnehmer an das Treffen sind dagegen eher gering. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe Bayern-Mitteldeutschland, etwa sagte, sie empfinde die Veranstaltung als «politische Show», weil die entscheidenden Gesetze zur Pflege gerade verabschiedet worden seien. Und Lorenz Ganterer, Verdi-Gewerkschaftssekretär für Altenpflege, sagte: «Wichtige Themen wie etwa die Entgelte und vernünftige Arbeitsbedingungen sind weiter strittig – da erwarte ich mir auch nichts vom Pflegegipfel.»
Kern des Gipfels sind drei Foren zu den Themen Pflegeversicherung, häusliche Pflege und Pflegekräfte. Experten diskutieren hier mit dem Publikum über drei bis vier Thesen; danach gibt es eine Abstimmung.
dpa/MF