Bereits am Samstag, den 20. Mai kam es in einem Zug von Neumarkt nach Regensburg zu einer Nötigung und Körperverletzung. Eine 22-jährige Äthiopierin wurde dabei Opfer eines zunächst unbekannten Täters. Ohne einen erkennbaren Grund bedrängte der Täter die junge Frau und schlug immer wieder auf sie ein. Nach zwölf Tagen gelang es der Bundespolizei den flüchtigen Täter zu stellen. Aus ermittlungstaktischen Gründen veröffentlichte die Polizei die Meldung erst heute.
Bereits kurz nach der Abfahrt in Neumarkt bedrängte die junge Frau ein etwa 20- bis 30-jähriger Mann. Als die 22-Jährige in einen anderen Wagon flüchtete, verfolgte sie der aufdringliche Täter und schlug schließlich sogar mit der flachen Hand auf sie ein und trat mit den Füßen nach ihren Beinen. Nachdem ihr ein Reisender, neben den sich die Verfolgte in ihrer Not setzte, zunächst nicht half, flüchtete sie in die andere Richtung.
Zwei Wagons drängte mehrere Männer den Verfolger ab. Bevor diese Männer in Parsberg ausstiegen, verständigten sie den Zugbegleiter und baten ihn, sich um den Schutz der Frau zu kümmern sowie die Bundespolizei zu benachrichtigen. Gleichzeitig hinterließen sie ihre Personalien, um als Zeugen zur Verfügung zu stehen.
Als der Zug in Regensburg angekommen war durchsuchten ihn zwei Streifen der alarmierten Bundespolizei. Obwohl die Zugtüren bis zum Abschluss der Durchsuchungsmaßnahme verschlossen blieben, konnte der unbekannte Täter nicht mehr aufgefunden werden. Es wurde vermutet, dass er den Zug bereits an einem der vorherigen Halte verlassen hatte.
Da der Zug der agilis über eine Videoaufzeichnung verfügt, konnte eine Auswertung vorgenommen werden. Es zeigte sich, dass sowohl der geschilderte Tathergang als auch die Täterbeschreibungen der Geschädigten und der Zeugen mit den Videoaufzeichnungen übereinstimmen. Anhand der Täterfotos leitete der federführende Ermittler der Bundespolizei eine Fahndung, sowohl über die eigenen als auch die benachbarten Inspektionen der Landespolizei, ein.
Einem Angehörigen des Regensburger Fahndungstrupps der Bundespolizei gelang es schließlich den Gesuchten festzustellen. Es handelt sich dabei um einen 29-jährigen Eritreer.
Davon unabhängig führte der Hinweis eines Kollegen der PI Neumarkt zum selben Tatverdächtigen.
Mittlerweile hat der Mann die Tat in einer ersten Einvernahme zugegeben. Zum Vorladungstermin erschien er mit einer Vertrauensperson. Er zeigte sich dabei reuig und wolle sich beim Opfer entschuldigen. Weil er familiäre Probleme hatte, habe er zum Tatzeitpunkt unter Alkohol gestanden. Sein Fehlverhalten führe er auf den Alkoholkonsum zurück.
Der 29-jährige Eritreer, der sich legal in Deutschland aufhält, muss sich jetzt wegen Nötigung und Körperverletzung gerichtlich verantworten.
pm/LS