Do, 22.04.2021 , 15:25 Uhr

IHK Regensburg: "Bundesnotbremse bremst Wirtschaft aus" - Alternativen gefordert

Die IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim bewertet die Bundesnotbremse äußerst kritisch und nennt Alternativen, die breite Öffnungen ermöglichen würden. 

„Der Kampf gegen die Corona-Pandemie hat sich zu einer planlosen Aneinanderreihung von Lockdowns entwickelt. Die bloße Orientierung an Inzidenzwerten wird der komplexen Situation schon lange nicht mehr gerecht. Weiterhin müssen viele Unternehmen aus Einzelhandel, Gastgewerbe und weiteren Dienstleistungen im Dauer-Lockdown verharren“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes.

Insbesondere für den bayerischen Einzelhandel, der nicht in die essenziellen Sortimente fällt, seien die neuen Vorgaben des Bundes ein weiterer Rückschlag. „Ab einer Inzidenz von 150 ist dann Click&Meet nicht mehr möglich, obwohl sich diese Angebote mit Vorlage eines negativen Corona-Tests im Freistaat gerade etabliert haben“, so Helmes.

Lediglich Click&Collect ohne Testpflicht bleibt dann noch möglich. „Dieses Hin und Her sorgt letztendlich dafür, dass viele Einzelhändler gar nicht mehr aufsperren werden und unsere Innenstädte zusehends veröden. Wir müssen uns mit der Bundesnotbremse nun auf breite Schließungen des innerörtlichen Wirtschaftslebens einstellen. Keine Läden, keine Gastronomie, keine Kultur und keine Aussicht auf praktikable Alternativen“, zeigt sich Helmes frustriert. Denn auch die für Bayern angekündigten Modellprojekte für Öffnungen nach dem Tübinger Modell sind mit den neuen Verordnungen vorerst vom Tisch.

 

Mehr Öffnungen wären möglich

Aus Sicht der IHK ginge es auch anders: „Mit steigenden Impfquoten, dem systematischen Freitesten bei digitaler Kontaktverfolgung und mehr Vertrauen in die Eigenverantwortung der Wirtschaft ist mehr Spielraum für kontrollierte, dauerhafte Öffnungen bei gleichzeitig hohem Infektionsschutz möglich“, zeigt sich Helmes sicher. Eine ineinander verzahnte Impf-, Test- und Öffnungsstrategie, auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene abgestimmt und mit konkreten Konzepten hinterlegt, könne den Weg aus der Misere weisen.

 

Tests im Unternehmen auch für Click&Meet?

Die Wirtschaft kommt der nun in Kraft getretenen Testangebotspflicht im Rahmen der Corona-Arbeitsschutzverordnung nach. Damit wird den Belegschaften regelmäßig die Gelegenheit zur Testung auf Covid-19 ermöglicht. „Dennoch sollte nachgesteuert werden, da bislang Unklarheit zur Nutzung von Testergebnissen aus den Unternehmen in anderen Bereichen wie z. B. dem Einzelhandel herrscht“, so Helmes.

Gerade vor dem Hintergrund, dass in diesen Tagen eine Verschärfung der Angebotstestpflicht auf zwei wöchentliche Tests pro Mitarbeiter auf den Weg gebracht wird, gelte es, praktikable Lösungen zu finden und auch über die zusätzlichen Kosten zu sprechen, die bei den Unternehmen nun entstünden.

 

Unter www.ihk-regensburg.de/corona stehen alle wirtschaftsrelevanten Themen rund um die Corona-Pandemie.

 

IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim /MB

Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

26.04.2024 Galeria will 16 seiner 92 Warenhäuser schließen Am Samstag soll es neue Informationen zum Schicksal der Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof geben. Nach dpa-Informationen soll der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof 16 seiner 92 Warenhäuser schließen wollen. 26.04.2024 Belohnung für Theo-Spender: Preise übergeben Mit zwölf attraktiven Preisen im Gesamtwert von rund 4500 Euro haben Firmen aus der Region Spender belohnt, die von November bis Januar „Theo Zentrum für tiergestützte Therapien Ostbayern“ unterstützt haben. Den Hauptpreis, einen 3000-Euro Einkaufsgutschein, spendierte Felix Zimmermann von bikezeit Neutraubling. 26.04.2024 Landkreis Regensburg: Bundesarbeitskreis Medien zu Gast - Sendung zu KI am Sonntag Am Sonntag (28.4.) sehen Sie bei TVA ab 18:15 Uhr wieder die Sendung "Ostbayern 4.0 - KI im Alltag" - diesmal zum Thema Künstliche Intelligenz und Schule. Die Podiumsdiskussion zum Thema finden Sie auf der Seite des Medienzentrums Regensburger Land. 26.04.2024 Regensburg: Gedenkstele für Widerstandskämpfer gesegnet Mit der Enthüllung und Segnung einer Stele mit einem Porträt und den Lebensdaten von Fritz Gerlich durch Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer setzt der Caritas Diözesanverband an prominenter Stelle vor dem Alten- und Pflegeheim in der Boessnerstraße dem Namensgeber ein Denkmal.