Di., 26.02.2013 , 16:02 Uhr

Hunderte Pilger auf dem Weg zu Benedikts letzter Generalaudienz

Benedikt XVI. soll noch einmal spüren, dass er in seiner bayerischen Heimat viele Anhänger hat. Zum letzten öffentlichen Auftritt des Papstes sind Hunderte Pilger aus dem Freistaat nach Rom gereist – einfache Trachtler und Gebirgsschützen genauso wie Prominente.

München/Rom (dpa/lby) – Hunderte Pilger aus Bayern haben sich auf den Weg nach Rom zur letzten Generalaudienz von Papst Benedikt XVI. gemacht. Allein mit dem Pilgerbüro waren am Dienstag etwa 300 Menschen unterwegs, wie ein Sprecher mitteilte. 200 von ihnen starteten bereits um 4.30 Uhr mit vier Bussen in Regensburg. Auch einige Dutzend Gebirgsschützen, Trachtler, eine Blaskapelle sowie der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, und Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) werden an diesem Mittwoch in Rom erwartet.

Der Abflug von 35 Pilgern am Münchner Flughafen hatte sich wegen Schneegestöbers um zwei Stunden verzögert. Das Interesse, beim letzten öffentlichen Auftritt des aus Bayern stammenden Papstes dabei zu sein, sei sehr groß, sagte Reiseleiterin Renate von Franckenstein: «Der Flug war innerhalb von wenigen Stunden ausgebucht.»

Im Flugzeug saß auch Anton Hötzelsperger aus Prien a. Chiemsee. Der Vorstand des dortigen Trachtenvereins «Daxenwinkler» berichtete schon vor dem Start der Maschine, dass eine gute Stimmung unter den Pilgern herrsche. In ihren heimischen Gewändern seien die Trachtler nicht zu übersehen: «Man kennt den einen oder andern schon heraus.»

Auch aus anderen Bundesländern kommen die Gläubigen, um den Papst aus Bayern ein letztes Mal zu sehen. «Es war mein größter Wunsch, ihn einmal selbst zu erleben», sagte Ingrid Koch, die mit ihrem Mann aus Heidelberg nach München reiste, um von dort nach Rom zu fliegen. Stolz zeigte das Ehepaar sein Transparent, das es auf dem Petersplatz hochhalten will: «Bayern grüßt Papst Benedikt». Die Fahrt ist ein Geburtstagsgeschenk für die gebürtige Allgäuerin. An diesem Mittwoch wird sie 63. «Es wird ein unvergessliches Erlebnis», glaubt sie.

Für den richtigen Ton sorgt dann die Stadtmusik Traunstein. Das Blasorchester war am frühen Dienstagmorgen mit knapp 30 Musikanten im Omnibus nach Rom gestartet. Allerdings dürfen die Musiker auf dem Petersplatz nur vor der Audienz spielen. Dennoch sagte Dirigent Augustin Spiel schon am Tag vor der Abfahrt: «Es ist uns eine Ehre und ein einmaliges Erlebnis, dass wir bei der letzten Generalaudienz dabei sein dürfen.»

Dabeisein wird auch Ministerpräsident Seehofer. Zusammen mit seiner Frau Karin verfolgt er zunächst die Audienz. Danach sei eine persönliche Begegnung mit Benedikt XVI. vorgesehen, hieß es in der Staatskanzlei. Kardinal Marx ist ebenfalls in Rom. Er wird den letzten öffentlichen Auftritt Joseph Ratzingers als Papst auf dem Petersplatz zusammen mit Weihbischof Wolfgang Bischof und dem Vorsitzenden des Diözesanrats, Hans Tremmel, verfolgen.

Beim Papst gibt es Privat-, Gruppen- und Generalaudienzen. Die Generalaudienz mit dem Kirchenoberhaupt findet immer mittwochs gegen 10.30 Uhr statt. Abhängig von der Wetterlage empfängt der Papst die Besucher auf dem Petersplatz oder in der Audienzhalle des Apostolischen Palastes, oft kommen tausende Besucher zur Generalaudienz.

 

dpa

 

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