Der LBV meldete insgesamt 50 tote Großvögel, bei denen der Verdacht auf illegale Aktivitäten bestand. In zwölf Fällen bestätigte eine toxikologische Untersuchung Vergiftungen, häufig durch das seit 2007 EU-weit verbotene Nervengift Carbofuran. Besonders besorgniserregend war ein Vorfall im Landkreis Erlangen-Höchstadt, bei dem innerhalb von drei Tagen drei Greifvögel an diesem Gift starben. LBV und Privatpersonen lobten eine Belohnung von 3.000 Euro für Hinweise aus.
Auch unbeabsichtigte Vergiftungen waren ein großes Problem. Ein Weißstorch starb im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim durch das Schmerzmittel Ibuprofen, das bei Vögeln tödliche Schäden verursacht. In anderen Fällen führten Rückstände des Tierarzneistoffs Pentobarbital und das Rattengift Brodifacoum zum Tod von Greifvögeln wie Rotmilanen und Uhus.
Ein besonders grausamer Fall ereignete sich im Landkreis Regensburg. Eine absichtlich verstümmelte und mit Carbofuran präparierte Zuchttaube sollte als Köder für Greifvögel dienen. Im Landkreis Pfaffenhofen wurden ähnliche „Kamikazetauben“ entdeckt. Zudem sorgte ein Vorfall in München für Aufsehen, bei dem ein Unbekannter mit einer Armbrust auf eine Krähe schoss.
LBV und GLUS betonen, dass Sensibilisierung und Schulungen für Behörden, Polizei und Gesellschaft essenziell sind, um solche Verbrechen zu verhindern. Das Projekt „Tatort Natur“ fördert den Austausch zwischen Akteuren und bietet Handlungsleitfäden für bayerische Polizeibehörden. Bisher konnte jedoch kein Täter zur Rechenschaft gezogen werden, was den dringenden Handlungsbedarf verdeutlicht.
Die Zahlen beziehen sich auf die im Jahr 2024 vollständig aufgeklärten Fälle und unterstreichen die Bedeutung des Naturschutzes in Bayern.
PM LBV / SP