Do, 11.08.2016 , 16:56 Uhr

Heute Nacht gibt es wieder Sternschnuppen en masse

In der Nacht zum Freitag erwartet Himmelsbeobachter mit etwas Glück ein ganz besonderes Schauspiel: Vor allem in der zweiten Nachthälfte werden bis zu 170 Sternschnuppen pro Stunde auf die Erde regnen. Sie entstammen dem Perseidenstrom, den die Erdbahn jedes Jahr im August kreuzt. Zwischen 23.00 und 4.00 Uhr ist die beste Zeit, um die Sternschnuppen zu beobachten – vorausgesetzt, der Himmel ist nicht bedeckt.

Allerdings macht das Wetter an vielen Orten in Deutschland Beobachtern vermutlich einen Strich durch die Rechnung. «Es sieht leider nicht so gut aus», sagte der Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Deutschland liegt überwiegend unter einer Wolkendecke. Die meisten Chancen gibt es im Osten von Brandenburg, Sachsen und Bayern, vor allem bis 2.00 Uhr. Danach bewölkt sich auch dort der Himmel.

Die Perseiden haben ihren Namen daher, dass sie scheinbar aus dem Sternbild Perseus kommen, das im Nordosten aufgeht. In diesem Jahr regnet es dank Jupiter besonders viele Sternschnuppen. Denn der Gasriese kreuzt – wie etwa alle zwölf Jahre – die Kometenlaufbahn, erläutert der Astronom Hans-Ulrich Keller aus Stuttgart. Seine Schwerkraft lenkt den Hauptteil der Trümmerstücke, die vom Kometen 109P/Swift-Tuttle stammen, näher an die Erdbahn heran. Die Perseiden gehören mit einer Geschwindigkeit von 216 000 Kilometern pro Stunde zu den schnellsten Sternschnuppen.

 

Das Problem an der diesjährigen Sternschnuppennacht: Es wird sehr bewölkt. Doch auch dafür gibt es einen Ausweg.

Bedeckte Aussichten für Sternengucker: Ausgerechnet während des stärksten Sternschnuppenschauers des Jahres, den Perseiden, sagen Meteorologen viele Wolken über Deutschland voraus. Wer das Maximum der Perseiden in der Nacht zum Freitag verpasst haben sollte, kann möglicherweise auf die Nacht zum Samstag hoffen: Insbesondere im Westen und Südwesten Deutschlands stehen die Chancen auf Sternschnuppen-Sichtung dann gut. Vor allem nördlich der Mittelgebirge droht auch in der Nacht zum Samstag jedoch noch dichte Bewölkung.

Zwischen 23.00 und 4.00 Uhr ist die beste Zeit, um die Sternschnuppen zu beobachten. Wer nur bewölkten Himmel sieht oder wer nicht zu später Stunde draußen frieren will, hat allerdings auch die Möglichkeit, die Perseiden im Livestream zu sehen. Sowohl die US-Raumfahrtbehörde Nasa als auch Hobby-Astronomen übertragen den Sternschnuppenregen aus dem All.

Allerdings: «Das Live-Erlebnis ist dadurch nicht zu ersetzen», sagte Alexander Weis, Webmaster der Vereinigung der Sternfreunde, eines großen Vereins von Amateur-Astronomen. «Der Livestream ist nur ein bedingter Ersatz.» Auf dem Bildschirm wirke das alles nicht so spektakulär, wenn es in den Weiten des Weltraums mal ein bisschen hell flimmere. «Es ist halt elend spät», räumt Weis ein. «So lange der Mond am Himmel steht, kann man auch deutlich weniger sehen.» Er geht in der Nacht zum Freitag um 01.30 Uhr unter, in der Nacht zum Samstag um 2.00 Uhr.

Was also rät der Sternenfreund aus Pulheim? «Den Wecker auf zwei Uhr stellen und einfach mal raus gehen», schlägt Weis vor. Er habe bereits in der Nacht zum Donnerstag innerhalb weniger Minuten zwei Sternschnuppen gesehen. «Normalerweise kann man auch eine halbe Stunde stehen und nichts sehen.»

Wahren Sternschnuppenfreuden mag der Kurzausflug in den Garten zu wenig sein. «Einige unserer Mitglieder wollen auf die Berge, um die Perseiden zu beobachten», sagt Peter Stättmayer von der Münchener Sternwarte. Motivation können sich Perseiden-Sucher aber auch schon Freitag Nachmittag im Web holen: Der Livestream aus Japan startet bereits um 14 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (http://dpaq.de/RIfAv).

 

Hier unsere Wetteraussichten für Ostbayern für unter anderem heute Nacht:

 

dpa

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