Mi., 05.08.2020 , 08:27 Uhr

Grüne: Unterkünfte für Saisonarbeiter werden nicht kontrolliert

Nach dem jüngsten Corona-Ausbruch auf einem Gemüsehof im niederbayerischen Mamming haben die Grünen Vorwürfe gegen die Staatsregierung erhoben. «Massenunterkünfte für Saisonbeschäftigte in der Landwirtschaft und Leiharbeitskräfte in der Nahrungsmittelproduktion sind ein blinder Fleck in der bayerischen Kontrollstruktur», sagte die Grünen-Politikerin Eva Lettenbauer der Deutschen Presse-Agentur. «Es war vorhersehbar, dass sich in diesem unkontrollierten Bereich Corona-Brennpunkte entwickeln würden.»

Lettenbauer kritisierte, eine Aufsicht, die nicht hinter die Türen der Betriebe und gar nicht in die Betriebsunterkünfte schaue, fördere regelrecht Verstöße gegen Hygiene- und Unterbringungsvorschriften und versage als unabhängige Schutzinstanz für die Beschäftigten.

Die Grünen-Politikerin berief sich bei ihrer Kritik auf Antworten der Staatsregierung auf eine Landtags-Anfrage ihrer Partei. Dort verweist die Staatsregierung unter anderem darauf, dass ihr keine Erkenntnisse über die Zahl von Saisonarbeitern vorliege, die in Sammelunterkünften untergebracht seien. «Eine rechtliche Verpflichtung der Meldung durch die Unternehmen und eine statistische Erhebung von Behördenseite ist nicht gegeben.» Zudem stünden «den Arbeitsschutzbehörden für privatrechtlich angemietete Unterkünfte keine Betretungsrechte zu».

dpa

Das könnte Dich auch interessieren

24.01.2025 Bayern: Laut Gerlach gut für künftige Pandemien gewappnet Fünf Jahre nach der ersten bestätigten Corona-Infektion zieht Bayerns Gesundheitsministerin eine positive Bilanz der daraus gezogenen Konsequenzen - anders als Jens Spahn. 02.12.2025 Bayern: Schülerstreiks gegen neues Wehrdienstgesetz Im Rahmen eines bundesweiten Schulstreiks wollen Jugendliche am Freitag in zahlreichen Städten im Freistaat – darunter München, Nürnberg, Augsburg, Landshut, Rosenheim, Eichstätt und Kempten – gegen eine mögliche Rückkehr der Wehrpflicht demonstrieren. Auf der zentralen Aktionsseite schulstreikgegenwehrpflicht.com heißt es: „Wir wollen nicht ein halbes Jahr unseres Lebens in Kasernen eingesperrt sein, zu Drill und Gehorsam 19.11.2025 Bayern: Deutlich weniger Asylanträge in 2025 Wie das Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, lag der Rückgang bei 58 Prozent. 2024 hatten noch etwa 27.600 Personen einen Antrag gestellt. Weniger Bewohner in Asylunterkünften Mitte November lebten laut Ministerium noch etwa 126.000 Menschen in den bayerischen Asylunterkünften – rund 12.000 weniger als zu Jahresbeginn. Auch beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 12.11.2025 Bayern: Über 48.000 Cybercrime-Anzeigen registriert Bayern sieht sich weiter einer massiven Gefahr durch Cyberangriffe ausgesetzt. Laut dem Bericht zur Cybersicherheit in Bayern 2025, der in München vorgestellt wurde, wurden im letzten Jahr mehr als 48.000 Fälle von Cybercrime angezeigt. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte: „Nach der polizeilichen Kriminalstatistik wurden in Bayern im zurückliegenden Berichtszeitraum über 48.000 Fälle von Cybercrime zur