Fr., 22.08.2025 , 08:37 Uhr

Gesundheit: Gerlach gegen Kontaktgebühr bei Arztbesuchen

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) lehnt den Vorschlag der Arbeitgeber ab, eine Kontaktgebühr bei Arztbesuchen einzuführen. Stattdessen fordert sie höhere Bundeszuschüsse für versicherungsfremde Leistungen, um die gesetzliche Krankenversicherung finanziell zu stabilisieren.

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach sieht in der von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände vorgeschlagenen Kontaktgebühr keinen geeigneten Weg zur Entlastung der Krankenkassen. Die Gebühr, die Patienten bei jedem Arztbesuch zahlen müssten, würde laut Gerlach insbesondere chronisch Kranke übermäßig belasten. Sie verweist auf die Kritik des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands, der eine soziale Schieflage durch die Einführung einer solchen Gebühr sieht.

Finanzierung der Krankenkassen im Fokus

Stattdessen betont Gerlach die Notwendigkeit von kurzfristig wirksamen Maßnahmen, um die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenversicherung zu verbessern. Ein zentraler Punkt sei dabei die Erhöhung der Bundeszuschüsse für Leistungen, die nicht direkt mit der Krankenversicherung zusammenhängen. Denn die zuletzt massiven Beitragssteigerungen dürften sich nicht weiter fortsetzen.

Arbeitgebervorstoß stößt auf breite Kritik

Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeber-Bundesvereinigung, hatte die Kontaktgebühr ins Spiel gebracht, um sogenanntes „Ärzte-Hopping“ zu reduzieren und eine stärkere Patientensteuerung zu erreichen. Doch der Vorschlag stieß nicht nur bei Hausärzten, sondern auch bei Patientenschützern und Gewerkschaften auf deutliche Ablehnung. Kritiker sehen in der Gebühr eine Gefahr für den niederschwelligen Zugang zur medizinischen Versorgung.

Faire Lastenverteilung als Ziel

Für Gerlach steht im Zentrum der Diskussion um die Finanzierung von Kranken- und Pflegeversicherung die Frage nach einer fairen und ausgewogenen Lastenverteilung – zwischen den Beitragszahlern auf der einen Seite und der Steuergemeinschaft auf der anderen. Nur so könne eine dauerhaft stabile und sozial gerechte Finanzierung des Gesundheitssystems erreicht werden.

dpa / MF

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