Di, 28.04.2020 , 11:17 Uhr

Gerichtsurteil: Geschäft für Herrenbekleidung im Donau-Einkaufszentrum Regensburg darf wieder öffnen

Nach einem Eilbeschluss des Verwaltungsgerichts Regensburg darf ein Geschäft für Herrenbekleidung im Regensburger Donau-Einkaufszentrum wieder öffnen. Die 800-Quadratmeter-Regelung verstoße gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz, so das Verwaltungsgericht in seiner Begründung.

Die Begründung des Verwaltungsgerichts

Nach der zur Eindämmung der Corona-Pandemie erlassenen Zweiten Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ist die Öffnung von Ladengeschäften, die nicht bestimmten Branchen wie beispielsweise dem Lebensmittelhandel oder Drogerien zuzurechnen sind, Einkaufszentren und Kaufhäusern nur ausnahmsweise zulässig. Erforderlich ist nach der Verordnung insbesondere, dass die Verkaufsräume eine Fläche von 800 qm nicht überschreiten und der Betreiber eine Begrenzung der Zahl der gleichzeitig im Ladengeschäft anwesenden Kunden auf maximal einen je 20 qm Verkaufsfläche sicherstellt.

Die 14. Kammer des Verwaltungsgerichts Regensburg hat einem Antrag des Bekleidungsunternehmens im Verfahren des vorläufigen Rechtsschutzes stattgegeben. Es sei bereits zweifelhaft, ob bei der 800 qm-Grenze auf die Fläche des Einkaufszentrums insgesamt abzustellen sei oder nicht vielmehr auf die des einzelnen Ladengeschäfts.

Für Letzteres spreche neben dem Wortlaut der Vorschrift insbesondere auch deren Zweck, kontrollierte Lockerungen vom Öffnungsverbot zuzulassen, soweit dies aus Gründen des Infektionsschutzes vertretbar ist. Die erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen wie etwa die Begrenzung der Kundenzahl auf einer bestimmten Fläche könnten aber bei Ladengeschäften in einem Einkaufszentrum grundsätzlich ebenso umgesetzt werden wie bei Geschäften außerhalb eines solchen.

Ein absolutes Öffnungsverbot für Einzelhandelsgeschäfte in einem Einkaufszentrum verstoße daher voraussichtlich jedenfalls gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz. Der Antragsteller habe im konkreten Fall zudem glaubhaft gemacht, dass sein Ladengeschäft eine Fläche von 800 qm nicht überschreite, er die Zahl der gleichzeitig im Ladengeschäft anwesenden Kunden wirksam beschränke und auch die weiteren Anforderungen an den Infektionsschutz mit seinem Hygienekonzept sowie dem des Betreibers des Einkaufszentrums erfüllt werden.

Gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichts Regensburg ist eine Beschwerde beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof zulässig.

 

Pressemitteilung Verwaltungsgericht Regensburg

Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

04.10.2023 Bayern/Regensburg: 5 Millionen Euro für Post-COVID-Forschung Die Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege: Holetschek stärkt Forschung zur medizinischen Versorgung von Long- und Post-COVID-Betroffenen – Bayerns Gesundheitsminister übergab Förderbescheide der „Förderinitiative Post-COVID-Syndrom 2.0“ über insgesamt rund fünf Millionen Euro Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek stärkt die Forschung zur medizinischen Versorgung von Long- und Post-COVID-Betroffenen. Der Minister hat am Mittwoch in 05.05.2024 Regensburg: Rote Ampel missachtet - Auto von Zug erfasst und mitgeschleift Ein Auto ist am Samstagnachmittag von einem Zug erfasst und mitgeschleift worden. Der Autofahrer hatte ein Rotlicht missachtet. 05.05.2024 Regensburg: Bundesweite Warnstreiks bei der Deutschen Telekom am Montag und Dienstag Am Montag und Dienstag kommt es bundesweit zu Warnstreiks in Shop der Telekom. 05.05.2024 Regensburg: Betrunken auf dem E-Scooter unterwegs Ein junger Regensburger war Samstag Nacht betrunken auf einem E-Scooter unterwegs. Jetzt erwarten ihn mehrere Anzeigen.